Wasser als Schlankmacher: Sind alle kalorienfreien Getränke gleich?

Gewicht
Wohlfühl-Tipps
14. März 2018

Die Verlockung, sich statt schnödem Wasser lieber ein prickelndes Erfrischungsgetränk einzuschenken, ist groß – und das ist angesichts des großen Angebots an kalorienarmen Getränken und Diätlimos auch kein Wunder. Aber ist der Kaloriengehalt eines Getränks überhaupt das entscheidende Kriterium?

Wir haben alle schon gehört, dass es gut ist, viel Wasser zu trinken – egal ob man abnehmen möchte oder nicht. Die Nachrichten-Website Medical News Today beschreibt, wie lebenswichtig Wasser ist: „Alle Zellen und Organe im Körper brauchen Wasser, um richtig zu funktionieren. Wasser schmiert außerdem die Gelenke, schützt das Rückenmark und andere empfindliche Gewebe, reguliert die Körpertemperatur und unterstützt die Darmfunktion.“ So wie ein Auto Kraftstoff und Ölwechsel benötigt, damit der Motor ordentlich läuft, braucht der menschliche Körper Wasser. Dabei ist es jedoch wichtig, zu wissen, dass wir auch mit anderen Lebensmitteln und Getränken Flüssigkeit aufnehmen und nicht nur aus reinem Wasser.
Wasser hält uns nicht nur am Leben, es kann auch den Stoffwechsel anregen und sogar beim Abnehmen helfen. Laut einer im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlichten Studie verbraucht der Körper nach dem Trinken von 500 ml Wasser 60 Minuten lang 24 % mehr Energie. Schon ein halber Liter Wasser führte also dazu, dass die Probanden beim Stillsitzen erheblich mehr Kalorien verbrannten als sonst.
Man könnte meinen, ein beliebiges kalorienfreies oder -armes Getränk hätte den gleichen Effekt, aber das stimmt leider nicht: Dieselbe Studie belegte, dass sich bei Probanden, die 500 ml isoosmotische Salzlösung bzw. Salzwasser zu sich nahmen, kein höherer Energieverbrauch erkennen ließ. Und da Diätlimos und kalorienfreie Erfrischungsgetränke noch mehr Salz als isoosmotische Salzlösungen enthalten, überrascht es kaum, dass sie im Gegensatz zu Wasser die Kalorienverbrennung nicht ankurbeln. Das viele Salz und die Kohlensäure können außerdem zu mehr Wassereinlagerungen und zu einem Blähbauch führen. Solche Nebenwirkungen lassen sich vermeiden, indem man einfach zu stillem Wasser greift.
In vielen kalorienarmen oder kalorienfreien Getränken steckt darüber hinaus auch noch der Süßstoff Aspartam, der dick machen kann. Eine Studie des Massachusetts General Hospital ergab 2016 nämlich, dass Aspartam die intestinale alkalische Phosphatase (IAP) beeinträchtigt. Dieses Enzym beugt normalerweise Übergewicht vor, indem es den Stoffwechsel reguliert. Bei den Mäusen, die bei der Studie Wasser mit einer Dosis Aspartam zu trinken bekamen, verzeichnete man nicht nur eine höhere Gewichtszunahme, sondern auch höhere Blutzuckerwerte als bei den Mäusen, denen man normales Wasser vorsetzte.
Zu allem Überfluss können künstliche Süßstoffe auch noch einen wahren Heißhunger auf Süßes verursachen, der im Laufe des Tages zu einem erhöhten Zuckerkonsum führt. Denn wenn wir etwas Süßes zu uns nehmen, sendet unser Gehirn Signale, noch mehr zu essen, wie eine von Harvard veröffentlichte Forschungsanalyse veranschaulicht. Durch ihren süßen Geschmack führen auch kalorienfreie Süßstoffe dazu, dass wir noch mehr Appetit auf Süßes bekommen und letztendlich zu viele Kalorien aufnehmen.

Und was ist mit Sprudelwasser? Sprudelwasser (z. B. von Schweppes) scheint die ideale und chemiefreie Alternative zu kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken zu sein, schließlich enthält es keine Kalorien und besteht aus nur zwei Zutaten. Bedauerlicherweise ist Sprudelwasser weniger gesund, als es scheint, wie ein bei Healthline erschienener Artikel mit dem Titel „Wissenschaftlich bewiesen: Sprudelwasser kann dick machen“ kürzlich offenbarte. Der Artikel bezieht sich auf eine vom Fachjournal Obesity Research & Clinical Practice veröffentlichte Studie, bei der festgestellt wurde, dass kohlensäurehaltige Getränke bei Ratten zu einer Gewichtszunahme und bei Menschen zu einer vermehrten Ausschüttung des appetitanregenden Hormons Ghrelin führen. Da Getränke mit Kohlensäure das Völlegefühl beeinträchtigen, können sie dazu führen, dass Sie zu viel essen und folglich zunehmen.
Aber keine Panik! Wenn Sie den (neutralen) Geschmack von Wasser partout nicht mögen, haben wir einen Tipp für Sie: Wie wär’s, wenn Sie Ihr Wasser einfach mit natürlichen Zutaten wie Erdbeeren, Zitrone oder Gurke aufpeppen, anstatt aromatisierte Diätgetränke zu kaufen?
Für eine optimale Flüssigkeitszufuhr, zum Abspecken und zum Kaloriensparen ist das gute alte H2O schließlich immer noch die beste Wahl.