Kerbel: Das Gute-Laune-Küchenkraut

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Wohlfühl-Tipps
18. November 2018

Kerbel – bei den Franzosen schon lange heiß geliebt. Der Doldenblütler bahnt sich seinen Weg zur Pole Position im heimischen Küchengarten. Erfahren Sie hier tolle Kochtipps, die Ihren Sommergerichten auch im Winter den Extra-Schliff verleihen.

Kräuterliebhaber aufgepasst! Es ist Zeit mit Kerbel auf Tuchfühlung zu gehen. Sein fein-süßlicher Geschmack eignet sich hervorragend für die leichte Sommerküche. Lassen Sie sich davon jedoch nicht beirren. Holen Sie sich trotz Herbstwetter den Sommer in den Kochtopf. Alles Wissenswerte rund um das delikate Kraut erfahren Sie in diesem Artikel.

Das ist Kerbel

Zusammen mit Petersilie, Estragon und Schnittlauch gehört der fein-milde Kerbel zu den Top-Küchenkräutern, den Fines Herbes, in der französischen Küche. Optisch ähnelt er stark der Petersilie, ist aber ein wenig blasser und feinblättriger.
Der Name kommt aus dem Griechischen: Khairephyllon bedeutet dort „Blatt des Glückes“ oder „Das glückliche Kraut“. Bereits im Europäischen Volkstum war diese beflügelnde Eigenschaft des Kerbels sehr populär. Neben seiner verdauungsfördernden Wirkung wurde er auch gerade wegen seiner erheiternden Wirkung gerne verzehrt. Wahrheit oder Mythos? Machen Sie den Test und finden Sie es selbst heraus.

Geschmack des Kerbels

Geschmacklich leicht, mild und fein mit einem Hauch von Süßholz. So lässt sich Kerbel am besten beschreiben. Wegen seines unaufdringlichen Geschmacks kombiniert man das einjährige Küchenkraut idealerweise mit ähnlich milden Geschmäckern. So geht der Eigengeschmack nicht verloren. Kerbel ist die perfekte Ergänzung für Suppen und Salate, aber auch Omeletts, Geflügel, Fisch oder diverse Eierspeisen. Berühmt-berüchtigt ist die Verwendung in Sauce béarnaise. Neulinge aufgepasst! Die Kunst des Würzens will gelernt sein. Kerbel zusammen mit dominanten, intensiven Geschmäckern wäre reine Verschwendung. Sein Geschmack würde schlichtweg überlagert.

Verwendung

Kerbel ist nicht immer leicht zu finden. Es lohnt sich also ihn selbst anzupflanzen, anstatt sämtliche Supermärkte abzuklappern. Das ist auch wirklich keine Hexerei. Kerbel wächst recht schnell. Die Saatzeit ist entweder im Herbst oder Frühling und nach nur 6–8 Wochen ist er bereits erntereif. Wenn Sie ihm im Winter die richtigen Licht- und Temperaturverhältnisse zur Verfügung stellen, wächst der Kerbel sogar problemlos in Ihren vier Wänden.
Das A und O bei der Verwendung ist, den Kerbel nur kurz oder überhaupt nicht mitzukochen. Das milde Aroma verfliegt sehr schnell, wenn er extremer Hitze ausgesetzt wird oder austrocknet. Also entweder verfeinern Sie Ihr Gericht ganz zum Schluss damit, oder Sie streuen frischen, ungekochten Kerbel ganz einfach vor dem Servieren über das Essen. Es gibt auch einen simplen Trick, um den Geschmack des Kerbels zu konservieren: In Weißweinessig aufbewahrt konserviert sich sein Aroma. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass noch weitere interessante Geschmacksnuancen hinzukommen. So machen es die Profis.

Ist Kerbel gesund?

In der traditionellen Pflanzenheilkunde gilt Kerbel als wirksames Mittel gegen Bluthochdruck, Ekzeme, Husten, Verdauungsbeschwerden und Gicht. Kerbeltee eignet sich auch als Sud zur Reinigung der Augen sowie zur Linderung von Regelschmerzen.
Laut verschiedener Quellen gibt es bislang keine stichhaltigen Beweise, die die heilende Wirkung von Kerbel belegen. Deshalb ist es wichtig, sich nicht darauf zu verlassen, wenn Sie eines der genannten Symptome bei sich feststellen. Im Zweifel ist der Arztbesuch die bessere Lösung.
Auch wenn Kerbel keine alleskönnende Wunderpflanze ist, enthält er einige gesunde Nährstoffe, von denen wir profitieren können. Er ist reich an Karotin, Vitamin C, Eisen, Magnesium und Bioflavonoiden. Außerdem enthält er eine Menge Antioxidantien, die Entzündungsprozessen, Sinusitis und Kopfschmerzen entgegenwirken. Wie Sie sich denken können, hat Kerbel kaum Kalorien und Sie können ungezwungen so viel davon beim Kochen verwenden, wie Sie möchten.

Und? Haben wir Sie inspiriert und Sie können es kaum abwarten, Kerbel in Ihre Sommerküche zu integrieren? Lassen Sie es sich schmecken.