Andreas Cott ist sportbegeisterter Blogger und leidenschaftlicher Tester technischer Innovationen. Damit war es fast unumgänglich, dass er unseren Pulse O2 einmal in den Test nimmt. Seine Erfahrungen stellt Andreas auf seinem Blog laufsteiger.de und hier auf dem Withings Blog online.
Meine Neugier trieb mich dazu einen Activity Tracker auszuprobieren. Seit 2 Wochen trage ich den Withings Pulse O2 mit mir rum. Meine Skepsis hat sich mittlerweile in Begeisterung gewandelt.
Eigentlich konnte ich es nie nachvollziehen, was dieser ganze Hype ums Health Tracking soll. Klar, beim Sport erfasse ich auch meinen Puls und zurückgelegte Distanzen. Aber wenn ich gerade keinen treibe, warum soll ich dann irgendwas messen? Eine klare Antwort darauf hatte ich nicht, aber mein Drang mich in diesem Blog nicht nur mit Sport zu befassen, sondern auch mit Innovationen, die damit in Verbindung stehen, treibt mich dazu auch diesen Trend genauer unter die Lupe zu nehmen.
Withings Pulse O2 ist der Activity Tracker meiner Wahl
Also beschloss ich einen Selbstversuch und begab mich auf die Suche nach einem geeigneten Activity Tracker. Bei der überschaubaren Auswahl an Geräten auf dem Markt entschied ich mich schnell für den Withings Pulse O2. Wie viele andere bietet dieser die Grundfunktionen des Schritte Zählens und der Schlafüberwachung. Hinzu kommt die Pulsmessung und die Erfassung der Sauerstoffsättigung, die kein anderes der von mir gescannten Gerät bietet. Das Entscheidende Argument war für mich war letztendlich, dass die Werte auch am Gerät direkt ablesbar sind ohne dass das Gerät klobig wirkt. Hinzu kommt eine gute strukturierte App, die umfangreiche Auswertungen und Feedbacks ermöglicht.
Aus Gewicht, Aktivität, Schlaf und Herz macht der Healtracker ein Bild
Der Kern des Gerätes ist eine kleine schwarze Box. Zusätzlich sind ein Armband und ein Trageclip im Lieferumfang. Außerdem gibts noch ein kurzes Kabel um den Pulse O2 an einem USB-Port aufzuladen. Das Laden ist aber auch mit jedem Handykabel möglich. Die drei Tragemöglichkeiten, via Clip, via Armband oder in der Tasche bieten die Flexibilität um für jeden Tag ein komfortables Mitnehmen zu ermöglichen. Je nach dem welches Outfit man trägt, und ob man überhaupt Bock hat etwas am Handgelenk zu haben.
Mit Anzug nutze ich lieber den Clip, zumal ich dann meist eine Uhr trage. Vor allem in Freizeitkleidung macht das stylische aber schlichte Armband eine gute Figur. Nur beim Schlafen hat man keine Wahl, die Bewegungsanalyse, auf der die Schlafauswertung basiert, funktioniert nur am Handgelenk. Besonders vorteilhaft ist, dass das Smartphone nicht immer dabei sein muss. Nach der Synchronisation mit dem Smarthpone habe ich von der App aus zentralen Zugriff auf die Auswertungen der Pulse O2. Ein in 4-teiliges Schaubild gibt mir Einblick in meinen Gesundheitsstatus, bestehend aus den vier Säulen Gewicht, Aktivität, Schlaf und Herz.
Activity Tracker motiviert zum besser machen
Als häufig sporttreibender Zeitgenosse habe ich mir eigentlich nie Gedanken gemacht, ob ich genug zu Fuß unterwegs bin. Die Tage mit dem Aktivitätstracker verdeutlichen mir aber, dass ich, mal abgesehen von meinem Trainingsplan naturgemäß, stärkerem Bewegungsmangel ausgesetzt bin. Gerade in Regenerationsphasen, in denen mein Trainingsplan ein geringes Laufpensum vorsieht, legt mir der Withings Pulse O2 die Konsequenzen meines am bequemsten mit dem Auto erreichbaren Bürojobs gnadenlos offen. Aber er zeigt es nicht nur, sondern motiviert mich auch. Das ein ums andere mal ertappe ich mich dabei, den ein oder anderen zusätzlichen Weg einzulegen, um die empfohlenen 10.000 Schritte am Tag zu erreichen.
Schlafanalyse
Ein ähnliches Bild gab mir die Schlafanalyse. Nach einer Nacht mit der Withings Pulse O2 können Werte wie die Gesamtschlafenszeit, die Zeit bis zum Einschlafen und die Unterteilung in leichten und tiefen Schlaf betrachtet werden. Mehr oder weniger subtile Empfehlungen deuten darauf hin, wenn man das Schlafverhalten ändern sollte.
Eigentlich dachte ich, dass ich alt genug bin und kein technisches Gimmick brauche um gesund zu leben. Irgendwie fühlte ich mich dann doch herausgefordert, wenn mir die Defizite in meinem Lebenswandel so schwarz auf weiß aufgezeigt werden.
Gewicht
Beim Gewicht geht es weiter, über den Body-Maß-Index wird meine ideale Gewichtszone ausgerechnet. Durch mein Krafttraining, kann ich mich mit diesem Modell jedoch nicht anfreunden, irgendwie liege ich immer am oberen Limit. Gut dass ich mein Idealgewicht auch manuell einstellen kann. Aber es gibt dann doch einen Bereich, an dem das Gerät nichts mit mir zu Mäkeln hat. Das ist das Herz. Die Pulsmessung fungiert hier im Gegensatz zu klassischen Pulsuhren optisch. Wenn man den Puls erfassen will, wählt man das Herz und hält ein leuchtendes LED mitsamt Sensorik auf die Haut. Nach wenigen Sekunden werden Puls und Sauerstoffsättigung angezeigt. Ich froh, dass ich hier im Rahmen liege und kann leider keinen Screenshot liefern, wie hier ein Verbesserungsvorschlag aussieht.
Fazit: Spiegel für die Gesundheit
Mit meinem Selbstversuch habe ich gelernt, dass der Sinn, der sich hinter neudeutschen Begriffen wie Aktivitätstracking, Healthtracking, Quantified Self und so weiter, verbirgt, viel tiefer geht, als die Begriffe ausdrücken. Das Erfassen von unterschiedlichen körperbezogenen Kennwerten ist keine lustige Spielerei der Generation Smartphone, die dem Selbstzweck dient.
Viel mehr treibt es zum Selbstreflektieren und Ableiten von Handlungen. Die Withings Pulse O2 ist eine Art Spiegel, für Menschen wie mich, die unter dem Vorwand des stressigen Alltages dazu neigen, die ein oder andere elementare Selbstverständlichkeit nach unten zu priorisieren. Gleichzeitig wird zum Schalten der Stellhebel für einen gesünderen Umgang mit sich selbst motiviert.
Andreas Cott über sich selbst: Ich bin 28 und arbeite als Maschinenbauingenieur In Dortmund. Meine Leidenschaft für technische Innovationen und meine Sportbegeisterung motivierten mich zur Gründung meines Blogs www.laufsteiger.de. Selbstgesteckte sportliche Ziele, wie zum Beispiel ein Triathlon in Nepal, der StrongmanRun, die Deutschen Meisterschaften im Tretrollerfahren und der Berlin-Marathon bilden den roten Faden. Mein Experimentierfreude spiegelt sich nicht nur in der Wettkampfwahl wieder, sondern auch in den technischen Innovationen, die mein sportlichen Treiben bereichern. Mit Ideen, Tests und Hintergrundberichten lasse ich mich auf laufsteiger.de darüber aus. Ein wesentlicher Trend in diesem Themenkomplex ist das Self-Tracking, welches ich mit Neugier und Faszination im Selbstversuch ausprobiert habe.