Die Geschichte hinter Lea Walks

1. August 2014

Das Geschwisterpaar Ferdinand und Luisi und ihr Hund Lea gehen 1.000 Kilometer zu Fuß von der Schweiz zum Mittelmeer, 65.000 Höhenmeter für einen guten Zweck. Dabei tracken sie sich selbst mit dem Withings Pulse O2, die aktuellen Werte findet Ihr auf der Homepage von Lea Walks. Wir haben sie interviewt, um herauszufinden, was hinter dieser Wanderung steckt.

Von wem stammt die Idee zu Lea Walks? 

Luisi: Ferdi und ich sitzen oft zusammen und lieben es, an einem verregneten Tag Ideen zu sammeln. Dies war eine davon, die uns nicht mehr losgelassen hat. Die Idee nahm dann immer mehr Gestalt an.

Ferdi: Ich habe bereits viele Wanderungen gemacht und Luisi ist ein großer Naturmensch, daraus hat sich dann fast zwangsläufig die Idee dazu ergeben.

Luisi: Unser Großvater war ein begeisterter Bergsteiger, woraus auch diese Liebe zur Wanderung entstanden resultiert. Der Großvater ist inzwischen 98 und noch fit. Das ist eine riesige Inspiration.

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Also war es keine Idee ins Blaue hinein von A nach B auf eine sehr weite Distanz zu wandern, Ihr seid erfahrene Wanderer?

Luisi: Ja absolut, wir sind damit aufgewachsen, haben die Berge vor unserer Haustür, mit zehn sind wir mit der ganzen Familie von Kitzbühel nach Venedig gewandert. Ferdinand war hier 13, ich ungefähr acht Jahre und wir waren mit der ganzen Familie zwei Wochen lang unterwegs.

Ferdi: Vor acht Jahren dann habe ich entscheiden das wieder zu machen.

Zwillinge seid Ihr aber nicht? Ist es nicht eher ungewöhnlich, als Geschwister so viel Zeit miteinander zu verbringen? Es ist sicher für niemanden leicht, ganze zwei Monate allein aufeinander zu hocken ohne andere Menschen oder die Möglichkeit mal allein sein zu können?

Luisi: Ganz im Gegenteil, in unserer Kindheit haben wir wenig Zeit miteinander verbracht, Ferdinand ist ein paar Jahre älter. Nun wollen wir das mit der Wanderung nachholen. Auf diese Weise kann man den anderen mit all seine Ecken und Kanten kennenlernen. Wenn man mal eine Meinungsverschiedenheit hat, schweigt man und geht sich aus. Gehen ist anstrengend und vertreibt jegliche Aggression. Man reinigt sich und entschuldigt sich am Ende möglicherweise sogar.

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Kommen wir mal zu der Lea: Warum nehmt Ihr einen Hund mit auf die Wanderung? 

Lusi: Lea ist ohnehin immer dabei, da war es ganz selbstverständlich, den Hund mitzunehmen. Lea soll es uns einfacher machen, uns auf die Natur einzulassen. Man muss sich mit der Natur auseinandersetzen. Sie ist auch unsere Beschützerin. Ich fühle mich nicht sicher, wenn ich weiß, ich schlafe draußen, so ganz ohne Schutz und die Lea beruhigt mich einfach.

Ferdi: Das gilt auch für mich. Wenn man draußen schläft, sind das teilweise sehr unruhige Nächte und Lea als Schäferhundmischling hat es einfach im Blut, uns zu bewachen. Sie ist der Peacemaker und zieht uns in Richtung Mittelmeer. Bei der Wanderung läuft sie immer voraus. Wir sind aber nicht nur draußen, wenn es regnet oder schneit, was ja auch passieren kann, würden wir auch in die Schutzhütte gehen oder einfach auch in ein Dorf und dort übernachten.

Welche Strecken kann ein Hund zurücklegen und inwiefern werdet Ihr auf die Lea Rücksicht nehmen müssen?

Luisi: Lea ist sehr sportlich, sie hält einiges durch. Vier oder fünf Tage am Stück kann die Lea gehen, das haben wir bereits gemacht, aber wenn sie natürlich beispielsweise einfach stehen bleiben würde, dann wäre das eben so, dann müssen wir ruhen.

Ferdi: Wir waren aber beim Tierarzt und haben das abgeklärt, vor allem auch wie viel sie tragen darf. Sie trägt ihr Essen und ihr Trinken selbst und natürlich ihren Withings Pulse O2.

Wo wir auch bereits bei den Trackern wären. Wir haben Euch ja mit dem Withings Pulse O2 ausgestattet. Was versprecht ihr euch vom Tracken. Macht Ihr das ohnehin oder wollt Ihr es jetzt zum ersten Mal probieren?

Luisi: Unser Großvater war ein großer Datensammler und das haben wir von ihm übernommen. Höhenmeter, Wege, all das notieren wir schon immer bei unseren Wanderungen. Wir benutzen zum Beispiel auch Runkeeper beim Laufen. Generell sind Apps oder Tracker eine tolle Möglichkeit sich zu motivieren und der Pulse sicher ein zusätzlicher Ansporn für uns, besser zu werden. Ein reiner Gewinn, wenn man sieht, was man zurück gelegt hat. Das Tracken ist wichtig für die Motivation, zu sehen, was habe ich geleistet, um weiter zu machen.

 

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Und auch die Lea wolltet Ihr gern mit einem Tracker ausstatten.

Luisi: Ja, die Lea ist unser wichtigstes Mitglied und schließlich müssen wir auch schauen, wie viele Schritte sie auf der Wanderung hinter sich bringt.

Ihr habt ja auch eine eigene Seite, die während Eurer Wanderung gepflegt werden wird. Wie wollt Ihr das mit dem Posten machen dort in der Natur?

Ferdi: Also regelmäßiges Posten könne wir natürlich nicht gewährleisten. Wir haben aber ein Solarpanel und einen Zwischenspeicher, eine italienische Sim-Karte, WiFi Hotspot, und das iPhone.

Luisi: Wir kommen ja auch öfter in Dörfer, ernähren uns nicht nur von Flechten und Pilzen und eventuell gibt es dort auch mal Internet. Wir werden versuchen, jeden Abend zu posten.

Berichtet mal von dem guten Zweck, denn es geht ja nicht nur um Euch sondern…

Ferdi: Wir wollen die Gruft unterstützen, eine Einrichtung für Obdachlose in Wien.

Luisi: Das ist die erste Anlaufstelle für Menschen in Wien, wo sie, egal was ihnen passiert ist, eine warme Mahlzeit bekommen oder eventuell eine Schlafstelle vermittelt. Darüber haben wir uns Gedanken gemacht, dass wir das Privileg haben, mit toller Ausstattung draußen zu schlafen und das freiwillig wählen. Die Gruft zeigt uns, dass andere dies nicht wählen können. Wir waren vor Ort und dort war man unglaublich nett und hilfsbereit. Deshalb der Gedanke, das Projekt zu unterstützen und Geld zu sammeln.

Was macht Ihr beruflich, dass Ihr euch so lang rausnehmen könnt? Zwei Monate dauert ja der Trip.

Luisi: Ich bin Köchin, arbeite saisonal. Außerdem nenne ich mich Connaisseur of the Art of Living. Ich kann nicht stillsitzen und suche mir immer neue Herausforderungen. Im Winter fange ich wieder in einem Restaurant an, bis dahin unterstützen uns auch unsere Eltern. Das finanzielle Sponsoring kommt natürlich von unserem Großvater, der uns etwas dazu zugeschossen hat.

Ferdi: Ich bin selbständiger Web Entwickler und habe darauf hingearbeitet, mir diese Zeit frei nehmen zu können. Für mich ist das auch eine Arbeit, ein Projekt, die Webseite zu machen.

Kommen wir zum Thema Fitness: Wie fit muss man sein für so einen Walk, muss man sich vorbereiten, kann das jeder machen? 

Luisi: Eine Grundsportlichkeit sollte vorhanden sein. Ferdi, die Lea und ich gehen gern laufen, wir sind keine Fitnessexperten, wir machen nur Sport in der Natur integriert.

Ferdi: Ja ich finde so einen Walk kann jeder machen, egal welches Fitnesslevel. Man muss nur im Kopf bereit sein, das durch zuziehen. Das habe ich auch schon erlebt, die Fitness kann man sich erkämpfen. Ich würde jedem nahe legen, das auszuprobieren. Der Mensch ist ja an sich zum gehen gemacht, ist früher viel mehr gelaufen

Luisi: Wir Menschen bewegen uns allgemein viel zu wenig.

Was unterscheidet Euch beispielsweise von Marathonläufern?

Luisi: Bei uns ist der sportliche Aspekt vorhanden, aber es ist nicht die tragende Säule.Wir machen einfach das was man vor 600 Jahren gemacht hat. Es geht auch um Ausgleich und Genießen, wir sind keine Asketen, wir haben auch gern die schönen Sachen, wie eine Flasche Wein vom Weinbauern.

Habt Ihr Partner oder seid Ihr Single? Wenn ja, was sagen die dazu, dass Ihr zwei Monate unterwegs seid?

Ferdi: Ich bin verlobt und dankbar dass ich das machen kann.

Luisi: Ich bin single. (lacht).

Wie gewährleistet Ihr Eure Sicherheit: Ihr werdet ja so gut wie keinen Handyempfang haben. Gibt es die Möglichkeit, im Notfall Hilfe zu holen?

Luisi: Die Alpen sind gut erschlossen, Wege sind bereits begangen, wir wandern nicht durch die Tundra. Das Bergrettungssystem in den Alpen grenzt wirklich an Perfektionismus.

Ferdi: Unser Großvater war selbst mal in der Gletscherspalte gefangen, nach langer Zeit des Wartens hat man ihn doch noch gefunden. Wir haben seine Zuversicht einfach übernommen.

Was nehmt ihr an Gepäck mit, wie viel kann man mit sich schleppen auf so einem Trip?

Ferdi: Pulli, Jacke, Socken, technische Hilfsmittel. Ich habe zwei Unterhosen, eine kann man kurz machen. Auf der Webseite ist alles sogar nach Gramm aufgelistet. Es sind etwa zehn Kilo die wir zusammen und am Körper tragen.

Luisi: Es ist schon sehr reduziert. Ich habe übrigens auch nicht mehr mit als der Ferdi. Eine Creme als Sonnenschutz, Zahnbürste, Haarbürste, das war es.

Ferdi: Mehr macht man beim Militär, aber zwei Monate, da musst du dich reduzieren, das hältst du gerade bergauf nicht aus. Wir habe auch kein richtiges Zelt. Die Plane hat nur 330 Gramm im Vergleich zum vollwertigen Zelt mit 3,5 Kilo.

Nehmt Ihr nach der Wanderung noch einen richtigen Urlaub am Strand oder so?

Ferdi: Wir kommen am Meer an und bleiben erst einmal da. Dann geht es mit dem Zug wieder nach Hause. Wir wollen auch nicht fliegen, weil wir so die ganze schwer erarbeitete Distanz in einer Stunde wieder zerstören würden, die Illusion der Wanderung.

Luisi: Außerdem ist es umweltschonender.

Liebe Luisi, lieber Ferdinand, liebe Lea: Wir bedanken uns für das Interview und sind gespannt, wie viele Schritte Ihr mit dem Pulse O2 trackt. Wir wünschen Euch alles Gute für und eine großartige Zeit auf Eurer Reise.