Im Kühlschrank ist noch ein Stück Pumpkin Pie und es sind noch Süßigkeiten von Halloween übrig, während der Duft von Weihnachtsplätzchen auch bald durchs Haus wehen wird. Aber aufgepasst: Die Zeit der faulen Schlemmerei fordert Tribut! Einige Ihrer Lieblingsnaschereien schlagen sich mitunter nicht nur auf Ihren Taillenumfang nieder, sondern fördern eine Krankheit, von der Sie bislang noch nicht wussten.
Den meisten Menschen ist „Diabetes” ein Begriff, selbst wenn sie nicht selbst erkrankt sind. Die Erkrankung, die genetisch bedingt sein kann oder sich im Laufe eines Lebens entwickelt, ist vielen bekannt. Doch von „Prädiabetes” haben viele noch nicht gehört.
Laut der American Diabetes Association hat ein Patient Prädiabetes, wenn sein Blutzuckerspiegel „über dem Normwert liegt, aber noch nicht die Werte von Diabetes-Patienten erreicht.” Obwohl Prädiabetes nicht automatisch ein Diabetes-Urteil ist, haben Patienten mit diesen Werten doch ein erhöhtes Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken und Herzgefäßkrankheiten zu entwickeln.
Woher weiß ich, ob ich gefährdet bin? In einer Fragerunde zum Thema Prädiabetes, die vor Kurzem in UC San Diego Health veröffentlicht wurde, erläuterte Dr. Julie Çelebi die Risikofaktoren und erklärte, dass „solche Erkrankungen eng mit dem Körpergewicht zusammenhängen, wodurch übergewichtige und adipöse Menschen das größte Risiko tragen.” Darüber hinaus zählt sie jedoch weitere Faktoren auf. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe (insbesondere Latino, Afroamerikaner, Asiatische Amerikaner, nordamerikanische Ureinwohner und Pazifische Insulaner) kann, neben Ihrer persönlichen Krankheitsgeschichte, Ihr Erkrankungsrisiko erhöhen. Çelebi erläutert leider zudem, dass „Menschen mit Prädiabetes allgemein keine Symptome zeigen. Sobald Symptome erkennbar sind, handelt es sich meist schon um Diabetes.”
Woher weiß ich also, ob ich Prädiabetes habe? Da die Diagnose aufgrund von Symptomen nicht eindeutig ist, gibt es auf diese Frage wohl nur eine Antwort: Lassen Sie sich untersuchen. Zur Untersuchung auf einen Diabetesverdacht hin, gibt es drei Hauptmöglichkeiten: Sie können erstens Ihren durchschnittlichen Blutzuckerspiegel drei Monate lang überwachen. Diese Methode ist als A1C-Test bekannt. Wenn das Ergebnis zwischen einem Wert von 5,7 % und 6,4 % liegt, haben Sie Prädiabetes. Die zweite Methode ist die Untersuchung der Plasmaglukose auf nüchternem Magen. Hierbei wird die Glukose in Ihrem Blutplasma, also der Blutzucker, gemessen, nachdem Sie mindestens 8 Stunden nichts außer Wasser gegessen oder getrunken haben. Bei dieser Methode liegt der Prädiabeteswert zwischen 100 mg/dl und 125 mg/dl. Die dritte Methode ist als oraler Glukosetoleranztest, kurz: oGTT, bekannt. Hierbei wird gemessen, wie Ihr Körper Zucker zwei Stunden nach der Aufnahme eines „besonders süßen Getränks” (laut der American Diabetes Association) verarbeitet. Ein Wert zwischen 140 mg/dl und 199 mg/dl deutet auf Prädiabetes hin.
Glücklicherweise gibt es auch Vorsorgemaßnahmen, die nicht nur vor Prädiabetes schützen, sondern auch den Effekt bei bereits diagnostizierten Patienten umkehren können. Die American Diabetes Association empfiehlt, die Aufnahme von Kalorien und gesättigten Fettsäuren zu reduzieren. Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie 7 % Ihres Körpergewichts abnehmen ─ bei einem Körpergewicht von 90 kg sind das rund 7 kg ─, um das Risiko zu senken und die Erkrankung zu heilen. Zusätzlich empfiehlt der Verband, ausreichend Sport zu treiben, wie beispielsweise einen raschen 30-minütigen Spaziergang pro Tag zu machen.
Laut diabetes.org litten 2012 weniger als 10 % der Amerikaner an Diabetes, doch über ein Drittel aller US-Bürger hatte Prädiabetes, wobei nur jeder Zehnte davon wusste. 15-30 % der Prädiabetes-Patienten, die weder abnehmen noch sich ausreichend bewegen, werden innerhalb von fünf Jahren Typ-2-Diabetes entwickeln, das schwerwiegende Gesundheitsbeschwerden mit sich bringt.
Ziehen Sie also eine Untersuchung in Erwägung, wenn Sie glauben, Sie können Prädiabetes haben. Somit können Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre Werte zu senken, bevor die Erkrankung voranschreitet. Und vergessen Sie nicht: Regelmäßiger Sport, eine gesunde Ernährung und ein gesundes Körpergewicht helfen nicht nur zur Diabetes-Vorbeugung, sondern fördern auch Ihr Allgemeinbefinden.
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