Während andere zur Erfrischung in kühlen Seen und Meere eintauchen, begibt sich unsere Bloggerin auf das Wasser. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, ob Yoga auf einem Paddelbrett aka SUP Yoga die sportliche Herausforderung für Sie sein könnte.
Die Hitzewelle scheint nicht zu enden, also beschloss ich, mich aufs Wasser zu begeben und etwas Neues auszuprobieren. Mein Ziel: der Starnberger See südlich von München, wo im Strandbad Starnberg vom SUP Club Starnberg Paddelboard-Yoga-Kurse angeboten werden.Ich besuchte den Kurs am Donnerstag um 17 Uhr. Mit vier Teilnehmerinnen ist unsere Gruppe angenehm klein. Mehr als zehn TeilnehmerInnen werden es aber grundsätzlich nie.
Im Strandbad Starnberg begrüßt uns unsere heutige Yoga-Lehrerin Melly. Melly ist ausgebildete Yoga-Lehrerin und unterrichtet seit drei Jahren Kurse auf dem Wasser.
Nach einer kurzen SUP-Einweisung, geht es auch schon los. Breite Boards eignen sich besonders gut für SUP Yoga, da es auf ihnen leichter ist, das Gleichgewicht zu halten, erklärt uns Melly.
“Mehr als reinfallen, kann uns nicht passieren”, eine Teilnehmerin trifft es auf den Punkt.
Damit wir weit entfernt von Schwimmern und Booten uns dem Yoga widmen können, paddeln wir ein gutes Stück auf den See hinaus.
Mit dabei: Meine Steel HR. Ich werde die Stunde im Workout-Modus tracken. Lassen Sie uns im Anschluss herausfinden, wie viele Kalorien diese Aktivität verbrannt hat.
Sobald wir ein ruhiges Plätzchen auf dem See gefunden haben, setzt Melly den Anker und wir positionieren uns mit den Boardspitzen sternförmig um diesen herum. Unsere Bretter binden wir aneinander. So wird keine Teilnehmerin weg getrieben und wir können uns voll auf die Yoga-Übungen konzentrieren.
Die Stunde beginnt im Schneidersitz. Wir schließen die Augen und atmen ruhig ein und aus. Wir folgen Mellys ruhiger Stimme und führen mehrere Atemtechniken aus.
Mehr Entspannung geht nicht: Die Sonne scheint, ich spüre die Bewegungen des Sees und höre ganz leise aus der Ferne Stimmen, die vom Badestrand herüber schallen.
Wer jetzt nicht abschaltet und den Alltag vergisst, ist selbst schuld.
Wir starten mit einfachen Yoga-Übungen wie der kraftvollen Katze und dem Hund. Hierfür knien wir uns auf die Mitte des Bretts und stützen und auf die Hände. Die Arme bilden eine Linien mit den Schultern und wir machen den, uns allen bekannten, Katzenbuckel. Aus der Katze gehen wir in den herabschauenden Hund, eine der wohl bekanntesten Asanas. So werden die Haltungen im Yoga genannt.
Melly führt uns nach und nach durch verschiedene Übungen. Über den Sonnengruß bis hin zum Krieger II.
Nach den stehenden Asanas, wechseln wir zu den liegenden. Wir legen uns bäuchlings auf das Board und heben die Beine angespannt nach oben. Parallel heben wir den Kopf und drücken den Rücken ins Hohlkreuz. Wir umfassen mit den Händen die Füße und formen so den Bogen.
Nach dem Kind, der Kobra und der Schulterbrücke, beenden wir langsam die Stunde. Zum Abschluss liegen wir entspannt auf dem Rücken, lassen den Körper locker und atmen. Ich stelle fest, dass 90 Minuten viel zu schnell vergangen sind, bin aber sehr dankbar für die Auszeit und die gewonnene Energie.
Nach dem Kurs beantwortet Melly mir noch ein paar Fragen zu SUP Yoga.
Melly, welche Körperpartien werden beim SUP Yoga besonders trainiert?
SUP Yoga stärkt besonders die stabilisierende Tiefenmuskulatur, dazu gehören die tiefer liegenden Anteile der Bauch- und Rückenmuskulatur, sowie bestimmte Teile der Beinmuskulatur.
Wieso ist SUP Yoga besser als Yoga auf dem Land?
Besser kann man nicht sagen. Wir Yogis möchten uns frei machen von jeglicher Wertung und Bewertung. Es ist anders und ich persönlich bin lieber draußen in der Natur. Ein Vorteil von Yoga auf dem Paddleboard ist, dass man sich ganz besonders auf sich selbst konzentrieren muss – viel mehr als an Land auf einer sich nicht bewegenden Yogamatte. Außerdem bilden wir im SUP Yoga eine Einheit, einmal mit der Natur (Sonne, Wind, Wasser), dann mit unserem Brett und untereinander – dadurch, dass wir alle mit einem Seil verbunden sind. Das Wort „Yoga“ kommt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt „Einheit“.
Gibt es Yoga-Übungen, die ich auf dem SUP nicht machen kann?
Übungen wie zum Beispiel der Baum, bei dem man nur mit einem Bein und ohne jegliche weitere Stütze steht, sind sehr schwierig und ich binde sie bewusst nicht in meine Kurse ein, denn es gibt so viele andere schöne Asanas. Aber mit dem Paddel als Stütze ist auch „Vrksasana“ (Yoga Baum) machbar.
Wie oft fällt jemand ins Wasser?
Das ist ganz unterschiedlich. Gestern ist seit längerem mal wieder eine Teilnehmerin beim „Krieger“ ins Wasser gefallen. Aber da es über 30°C waren, war das eine willkommene Abkühlung und wir anderen sind dann solidarisch hinterher gehüpft.
Mein Fazit:
Selbst als Yoga-Neuling schaffe ich es, die Übungen auf dem SUP durchzuführen. Zugegeben: Hin und wieder beende ich eine Übung früher oder stütze mich sicherheitshalber doch noch mit den Armen ab. Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass ich mich auf einem Brett mitten auf einem See befinde. Vielmehr gebe ich meinen untrainierten Muskeln die Schuld.
Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, wenn man schon Erfahrung mit dem SUP gemacht hat. Ich wusste, dass ich mich auf mein Gleichgewicht verlassen kann.
Alles in allem war es ein tolles Erlebnis, das komplett außerhalb meiner Komfortzone lag. Ich bin froh, dass ich mich getraut habe und ich weiß: Ich komme wieder.
SUP Yoga hat nicht nur zu meiner Entspannung beigetragen, ich habe auch ordentlich Kalorien verbrannt.
Wenn Sie in München oder Umgebung wohnen oder hier Urlaub machen und Lust auf ein Abenteuer haben, ermutige ich Sie SUP-Yoga auszuprobieren.
Die Kurse finden bei gutem Wetter Donnerstag, Samstag und Sonntag im Strandbad Starnberg statt. Pro Person kostet das Yoga-Workout auf dem Wasser 35,- Euro.
Kleiner Tipp an dieser Stelle: Sonnencreme nicht vergessen!
Vielen Dank an Melly und Eliane vom SUP Club Starnberg!