Parks und Wälder werden bunt, die Tage kürzer und kühler – der Herbst hat begonnen. Der Auftakt zur Erkältungszeit. Aber was ist der Unterschied zwischen Erkältung und Grippe? Ist der fehlende Schal wirklich schuld an der Erkältung? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Schnupfen, Husten, Heiserkeit und verraten Ihnen außerdem, wie ein Hund Ihnen dabei helfen kann, weniger häufig krank zu werden.
Erkältung oder Grippe?
Der Kopf dröhnt, die Nase zu, der Hals kratzt – der Beginn der Erkältung ist “perfekt”. Erkältung ist Umgangssprache für den grippalen oder auch viraler Infekt – eine akute Infektion der oberen Atemwege, also der Nasen- bzw. Rachenschleimhaut. Die Erkältung kann durch über 200 verschiedene Viren ausgelöst werden. Deshalb werden wir immer wieder krank. Der Körper kann nicht gegen Alles Antikörper bilden.
Sollte die Erkältung nach acht bis zehn Tagen nicht abgeklungen sein, dann sind Sie wohl Opfer einer Superinfektion oder auch Mischinfektion geworden. Dabei haben Sie sich nicht nur mit Viren infiziert, sondern auch mit Bakterien. Zu erkennen an eitrigem, gelblich-grünlichem Sekret.
Eine Grippe ist hingegen schwerwiegender und kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein. Sie tritt meist plötzlich und heftig ein. Durch die Grippeviren schmerzt und fiebert der ganze Körper. Während ein grippaler Infekt nicht zwingend abgeklärt werden muss, sollten Sie bei Anzeichen einer Grippe umgehend einen Arzt aufsuchen.
Wieso verbreiten sich Erkältungen wie Lauffeuer?
Virale Infekte verbreiten sich überwiegend durch Tröpfchenübertragung. Niesen und Husten ohne Hand vor Mund und Nase schleudern die Viren in die Luft und jeder kann sich anstecken. Außerdem verbreiten die Viren sich über sogenannte Schmierinfektionen. Durch Händeschütteln gelangen die Viren an die Hände. Fassen Sie sich nun ins Gesicht, dann gelangen die Viren an die Schleimhäute.
Übrigens: Sie können sich schon bei Anderen anstecken, auch wenn diese noch nicht mal selber bemerkt haben, dass sie krank sind bzw. werden. Schon während der Inkubationszeit, also der Zeit zwischen Infizierung und Ausbruch der Krankheit, steckt der Infizierte andere Menschen an.
Kann Kälte krank machen?
Im Winter sollten Sie sich gut vor der Kälte schützen – insbesondere Hals und Kopf. Dass der Mensch durch Kälte jedoch krank wird, ist nicht ganz richtig. Aufgrund der niedrigen Temperaturen kühlt die Körperoberfläche aus, die Blutgefäße ziehen sich zusammen und die Durchblutung nimmt ab. So schützt sich der Körper vor dem Wärmeverlust und stellt sicher, dass die lebenswichtigen Organe weiterhin versorgt werden und nicht auskühlen. Wegen der eingeschränkten Durchblutung kommen weniger Abwehrzellen in die Schleimhäute. Dadurch haben Viren ein leichteres Spiel.
Das heißt: Kälte verstärkt zwar die Gefahr krank zu werden. Eine Erkältung auslösen kann Zugluft oder Kälte aber nicht. Das schaffen nur Viren.
Ich bin krank – was nun?
Sind Sie erkältet, dann ab ins Bett oder auf die Couch. Ruhen Sie sich aus. Auch wenn Sport immer gut ist, während einer Erkältung ist körperliche Betätigung kontraproduktiv. Sollten Sie nicht gerade Fieber haben, dann sind ruhige Spaziergänge jedoch förderlich.
Bewährte Hausmittel sind Inhalieren, zum Beispiel mit Kamille- oder Salbeiaufguss, warmer Tee, Hustenbonbons und Hühnersuppe. Kamille wirkt antibakteriell und heiße Getränke sind wohltuend für den Hals. Eine große medikamentöse Wirkung haben sie aber alle nicht.
In der Apotheke finden sich viele Medikamente gegen Erkältungen. Zwar lindern diese die akuten Beschwerden, die Ursachen des grippalen Infekts beseitigen sie aber nicht. So lassen Nasentropfen die entzündeten Schleimhäute abschwellen und erleichtern somit das Atmen. Den Schnupfen an sich beseitigen sie nicht. Antibiotika wirkt übrigens nur gegen bakterielle Erkrankungen und nicht gegen die “normale” Erkältung.
Erkältungen vorbeugen
Besser als die Erkältung loszuwerden, ist ihr vorzubeugen. Das A und O ist gründliches Händewaschen. Hier gilt “viel hilft viel.”
Ist ihr Immunsystem geschwächt, haben Viren leichtes Spiel. Also stärken Sie Ihre Abwehrkräfte. Dazu sind eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf wichtig. Treiben Sie auch in der kälteren Jahreszeit ein- bis zweimal in der Woche Sport. Während der körperlichen Belastung wird unter anderem Adrenalin ausgeschüttet, wodurch sich Abwehrzellen schneller vermehren. Ärzte empfehlen besonders sanfte Sportarten wie Laufen, Fahrradfahren oder Schwimmen. Ihr Trainingspuls sollte dabei überwiegend 70 bis 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz betragen.
Wenn Sie krank sind, sollten Sie den Gang zur Sauna eher meiden. Die Temperaturschwankungen sind zu anstrengend für ihren Körper. Zur Vorbeugung sind Saunagänge jedoch ideal. Durch die starken Temperaturschwankungen trainieren Sie Ihr Immunsystem. Ein- bis zweimal die Woche sind hier ideal.
Ein entspannter Körper ist auch ein gesunder Körper: Zu viel Stress schwächt ihr Immunsystem. Gelegentlicher Stress hingegen bewirkt das Gegenteil und stärkt ihre Abwehrkräfte sogar. Ebenso gut sind Hunde. Die Studie einer finnischen Universität hat gezeigt, dass Kinder, die mit Hunden aufgewachsen sind, durchaus seltener von Infektionskrankheiten betroffen sind. Und da Ihr vierbeiniger Begleiter auch mehrmals am Tag raus muss, bewegen Sie sich gleich mit.