Die Herbstzeit ist doch so schön: Leckere Heißgetränke, flauschige Schals, Einkuscheln vorm Kamin und ach ja…die Grippe! Seien Sie gewappnet. Dieser Artikel verrät Ihnen, wann die Grippewelle anrollt und wie Sie ihr am besten entkommen.
Klar, im Prinzip können Sie sich zu jeder Jahreszeit das Grippevirus einfangen. Logischerweise ist das Risiko in Herbst und Winter allerdings deutlich höher. Die gute Nachricht ist: Sie können einiges dafür tun, um sich gegen die kleinen, fiesen Viren zu schützen. Erfahren Sie hier die wichtigsten Informationen zur Grippewelle und wann sie welche Breitengrade erreicht.
Grippe-Hochsaison: wann und wo
Gemäß den nationalen Gesundheitsinstituten treten Grippewellen typischerweise verstärkt in den kalten Herbst- und Wintermonaten der jeweiligen Hemisphäre auf. In unseren Breitengraden, der gemäßigten Zone und nördlichen Welthalbkugel erstreckt sich die Grippezeit für gewöhnlich über die Wintermonate (Dezember bis Februar). Nicht selten ist das Virus aber auch noch in April und sogar Mai verstärkt im Umlauf.
Laut Robert Koch-Institut wird die höchste Virusaktivität bei uns im Januar oder Februar gemessen. Die daraus resultierende Grippewelle erstreckt sich dann für gewöhnlich über einen Zeitraum von 8 bis 10 Wochen. Ganz ähnlich sieht es auch in den USA aus. Laut dem dortigen nationalen Gesundheitsinstituts (Centers for Disease Control and Prevention, CDC) ist das Grippevirus seit 1982/83 im Februar mit Abstand am aktivsten, gefolgt von Dezember auf Rang zwei. Sie sehen schon, eine frühzeitige Schutzimpfung im Herbst lohnt sich, um die kalte Jahreszeit schnupfen- und fieberfrei zu überstehen.
In den warmen Gefilden der südlichen Welthalbkugel sieht das Grippemuster deutlich anders aus. Herbst und Winter erstrecken sich dort über die Monate von April bis September und deshalb ist das Grippevirus dann besonders dominant. In den Tropen verhält es sich noch einmal anders. Dort können Grippewellen das ganze Jahr über in unregelmäßigen Schüben auftreten.
Wann sollte ich mich impfen lassen?
Offizieller Beginn der Grippehochsaison sind die Monate Oktober und November. Die Verbreitung des Virus ist dann jedoch noch relativ gering und das Zeitfenster optimal für eine Schutzimpfung. Klar, hier gilt auch wie so oft das Sprichwort „Je eher, desto besser“ – Vor allem, wenn Sie in einer der kälteren Gefilde der Erde zu Hause sind. Also setzen Sie den Besuch beim Hausarzt am besten bereits im September ganz oben auf Ihre To-do-Liste.
Wer frühzeitig plant, bleibt außerdem von eventuellen Impfstoffengpässen verschont. Das vergisst man schnell, da wir es gewohnt sind im Überfluss zu leben. Aber wenn eine Grippewelle wie in 2013 epidemische Ausmaße annimmt, kann eine Impfstoffknappheit zu einem ernsthaften Problem werden.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) benötigt das Immunsystem circa zwei Wochen, um die schützenden Antikörper in ausreichendem Maße aufzubauen. Das heißt, dass Sie trotz Impfung noch eine Weile infizierbar sind – ein weiterer wesentlicher Grund, sich rechtzeitig gegen das Grippevirus impfen zulassen.
Effizienz der Influenza-Impfung
Eine Impfung ist leider kein Wundermittel, das Sie gegen jegliche Form von Grippevirus schützt. Das Problem ist, dass die Vielfalt und die Eigenschaft des Erregers sich jede Saison genetisch verändern. Man spricht dabei von verschiedenen Subtypen des Influenzavirus. Jedes Jahr muss die Impfstoffkombination also aufs Neue angepasst werden, um das aggressive Grippevirus in Schach zu halten. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass der Impfstoff so kompatibel wie möglich mit dem aktuellen Virus ist, damit er effektiv schützt. Genau darin lag das Problem zu Beginn diesen Jahres. Die Qualität der Influenza-Impfung 2017/18 war nicht besonders gut. Die Konsequenz waren rekordverdächtig hohe Krankheitsfälle, Krankenhauseinweisungen und eine überdurchschnittliche Anzahl an grippebedingten Todesopfern.
In Zahlen ausgedrückt kann eine Schutzimpfung das Risiko einer Infektion generell um 40 bis 60 % mindern. Das ist eine sehr gute Bilanz, keine Frage. Dennoch ist und bleibt die Impfung keine absolute Garantie, gegen den Virus immun zu sein. Glücklicherweise gibt es einige weitere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihr Immunsystem zusätzlich zu stärken: Körperliche Betätigung, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse sind weitere Faktoren, die die Abwehrkräfte positiv beeinflussen.
Denken Sie auch vorausschauend. Die Impfung schützt nicht nur Sie persönlich. Durch die Immunisierung reduzieren Sie auch das Risiko, andere mit dem Grippevirus anzustecken. Auch das RKI weist ausdrücklich darauf hin, dass Sie mit einer Impfung sich und Ihre Mitmenschen vor einer Infektion schützen. Besonders, wenn Sie regelmäßig in Kontakt mit gefährdeten Personengruppen stehen, ist eine Immunisierung besonders wichtig. Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Personen mit chronischen Erkrankungen sind überaus ansteckungsgefährdet.
In den USA existiert bereits ein Gesetz, dass die Kosten von der Krankenkasse ohne Zusatzversicherung im kompletten Umfang übernommen werden müssen. In Deutschland kommt es auf Ihre individuellen Umstände und die Krankenkasse an, ob eine volle Kostenübernahme gewährleistet wird. Trotzdem sollten Sie hier nicht am falschen Ende sparen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen umfassenden Überblick zum Thema Grippe geben und Sie sind nun bestens auf die anstehende Saison vorbereitet. Unser gesonderter Ratgeber zur Erkältungs- und Grippesaison versorgt Sie zusätzlich mit ein paar Extra Tipps und Tricks – so bleiben Sie sicher von der nächsten Grippewelle verschont.