Faktencheck Grippeimpfung – die 5 wichtigsten Mythen

Herzgesundheit
12. November 2019

Haben Sie noch Angst vor der Grippeimpfung? Wir sind hier, um die 5 verbreitesten Fehlinformationen über diese jährliche Vorsorgeleistung aufzudecken.

Wer geht schon gerne zur Grippeimpfung? Spaß macht es keinen. (Glauben Sie mir – Ich habe lange Zeit Widerstand geleistet, obwohl ich in einem Krankenhaus gearbeitet habe.) Aber die Grippe ist beängstigend: Laut CDC (US-Gesundheitsministerium) landen wegen Grippe jedes Jahr 200.000 Menschen im Krankenhaus und 36.000 sterben daran. Ganz zu schweigen von Folgeerscheinungen wie Lungenentzündung oder zusätzlichen Gefahren bei bereits bestehenden chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Asthma.
Die Grippesaison 2019 steht vor einer schwierigen Aufgabe. Die australische Grippesaison, mit der häufig der Schweregrad der Grippe in den USA vorhergesagt wird, begann früh und war in diesem Jahr ziemlich schwerwiegend. Die CDC empfiehlt daher, sich jetzt impfen zu lassen.
Zu Grippeschutzimpfungen gibt es jede Menge falscher Informationen. Deshalb sind wir hier, um diese im Keim zu ersticken. Los geht’s!

1. Grippeimpfung funktioniert nicht

Falsch! Es stimmt wohl, dass die Wirksamkeit von Grippeimpfstoffen variieren kann – dennoch verringert eine Grippeschutzimpfung laut CDC die Wahrscheinlichkeit, an der Grippe zu erkranken, um 40 bis 60%. Wenn Sie jetzt denken, „Naja, das klingt aber nicht so effektiv“, wie wäre es mit einigen realen Zahlen: In den Jahren 2016-2017 verhinderte die Grippeschutzimpfung geschätzte 5,3 Millionen Grippefälle, 2,6 Millionen Arztbesuche und 85.000 Krankenhausaufenthalte.

2. Grippeimpfung verursacht die Grippe

Auch nein. Grippeähnliche Symptome können auftreten, wenn Sie auf den Impfstoff reagieren. Es ist auch möglich, die Grippe in den zwei Wochen, bevor der Impfstoff wirksam wird, zu bekommen. Jedoch wird die Grippeimpfung entweder mit einem inaktivierten Virus oder mit einem einzelnen Gen des Virus durchgeführt, um das Immunsystem Ihres Körpers anzuregen, Antikörper zu bilden. Dies ist das Gegenteil von dem, was die Grippe tun würde. Somit ein klares Nein, die Grippeimpfung verursacht keine Grippe.

3. Grippeimpfung verursacht Autismus und / oder andere Erkrankungen

Großes nein. Wir werden hier nicht auf die Details der Impfstoffdebatte eingehen, aber nur kurz zusammengefasst: Einige Leute scheinen über Thiomersal (auch Thimerosal genannt) besorgt zu sein, ein Konservierungsstoff in vielen Impfstoffen, der eben auch im Grippeimpfstoff in Mehrfachdosenflaschen steckt (Thiomersal wird nicht in Einzeldosisflaschen oder Fertigspritzen verwendet). Aber lassen Sie uns hier nur die CDC zitieren, denn dies ist wichtig: „Seit 2003 wurden neun CDC-finanzierte oder -durchgeführte Studien erstellt, bei denen kein Zusammenhang zwischen thiomerosalhaltigen Impfstoffen und ASS (Autismus-Spektrum-Störungen) sowie kein Zusammenhang zwischen dem Masern, Mumps und Röteln (MMR)-Impfstoff und ASS bei Kindern gefunden wurde. “
Bitte glauben Sie der Wissenschaft!

4. Impfung nicht notwendig – Hände waschen reicht

Klar, Hände waschen kann helfen – ebenso wie Kommunalflächen reinigen, genug Schlaf bekommen und sich von denen fernhalten, die die Grippe haben. Aber nochmal und wir können es nicht oft genug betonen: mit einer Grippeimpfung schützen Sie sich vor der Grippe.

5. Gesunde Menschen benötigen keine Grippeimpfung

Babys! Sie mögen doch Babys, oder? Wir auch. Aus diesem Grund sollten wir sie und auch andere Betroffene der gefährdeten Bevölkerungsgruppe vor der Grippe schützen. Zu dieser Kategorie gehören auch kleine Kinder, schwangere Frauen und Personen ab 65 Jahren. Selbst wenn Sie nicht glauben, dass Sie krank sind, können Sie das Virus bereits einen Tag vor der Entwicklung der Symptome bis zu fünf bis sieben Tage nach der Krankheit übertragen.
Update 11/8: In einem aussagekräftigen Testimonial zur Bedeutung des Impfstoffs teilte Dr. Jennifer Gunter ihre sehr persönlichen und erschütternden Erfahrungen mit der Grippe auf Twitter mit:


Und wenn Sie gerade denken „Und was ist mit mir?“, sollten Sie eins wissen. Während der Grippe besteht ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Also besser gar nicht erst die Grippe bekommen!
Sollte jemand keine Grippeimpfung bekommen?
Ja! Kinder unter 6 Monate und möglicherweise diejenigen, die gegen einen Bestandteil des Impfstoffs, wie z.B. Eier, stark allergisch sind – obwohl Reaktionen auf die Grippeimpfung selbst bei Eiallergikern sehr selten sind. Möglicherweise reicht es, wenn die Grippeimpfung unter ärztlicher Aufsicht erfolgt. Wenn Sie an einer Eiallergie leiden, sollten Sie Folgendes wissen.
Und das war es schon! Also: Gehen Sie zur Grippeimpfung. Und bleiben Sie gesund!