Die Daten zeigen es: Quarantäne macht uns weder dick noch faul!

Aktivität
Datenstudien
26. Mai 2020

Verursachen Ausgangsbeschränkungen eine Gewichtszunahme und eine Abnahme der körperlichen Betätigung? Schlafen wir weniger und überprüfen unsere Temperatur häufiger? Machen wir Sport oder liegen wir nur faul auf dem Sofa? Um das herauszufinden, haben wir uns die Daten aus aller Welt einmal genauer angesehen.

Zweifellos hat die Pandemie den Tagesablauf vieler Menschen weltweit verändert. Aber einige gängige Annahmen über die Auswirkungen auf unseren Körper passen bei einem Blick auf die Daten einfach nicht zusammen. Lesen Sie weiter, um mehr über die manchmal überraschenden Fakten zum Lockdown in Bezug auf Gewicht, Schlaf, Bewegung, Temperatur und Herzfrequenz im Schlaf zu erfahren – und was das bedeuten könnte.

Gewichtszunahme während der Quarantäne

Alle backen Brot, essen es dann aber vielleicht gar nicht?
In den sozialen Medien wimmelt es geradezu von Menschen, die ihre kulinarischen Fähigkeiten zur Schau stellen. Alle scheinen plötzlich Brot zu backen (und mit ihren Vorspeisen anzugeben), dekadente Desserts zu kreieren und aufwendige Mahlzeiten zu kochen. Gleichzeitig jammern diese daheim sitzenden Meisterköche dann über das Gewicht, das sie ganz bestimmt zulegen werden. Ein gesundes Gewicht zu halten, ist auf jeden Fall wichtig. Viele Artikel suggerieren jedoch, dass eine Gewichtszunahme in diesen Zeiten von vornherein unvermeidbar ist und geben Tipps, wie sich das vermeiden lässt. Und wenn Menschen ihre Gewichtsabnahme in sozialen Medien teilen, wirken andere regelrecht schockiert, als ob das in der aktuellen Situation nur mit Zauberei möglich wäre.
Doch obwohl viele befürchten, dass die Selbstisolation zu einer übermäßigen Gewichtszunahme durch zu viele Knabbereien und Snacks führt, hat Withings festgestellt, dass die meisten Menschen gar nicht so viel zugenommen haben. Tatsächlich haben in den USA nur 37 % der Menschen mehr als ein Pfund zugenommen, wobei die durchschnittliche Gewichtszunahme in den USA bei nur 0,21 Pfund (0,095 kg) lag. In anderen Ländern sind ähnliche Tendenzen bei der Gewichtszunahme zu beobachten, wobei die Menschen etwa ein halbes Pfund oder weniger zunahmen. Globale Zahlen während des Lockdowns:

  • Großbritannien: Im Durchschnitt hat jede Person 0,16 kg zugenommen.
  • Deutschland: Im Durchschnitt hat jede Person 0,189 kg zugenommen.
  • China: Im Durchschnitt hat jede Person 0,25 kg zugenommen.
  • Italien: Im Durchschnitt hat jede Person 0,195 kg zugenommen.
  • Frankreich: Im Durchschnitt hat jede Person nur 0,084 kg zugenommen.

Wir können natürlich nicht mit Sicherheit sagen, woran das liegt. Es könnte jedoch sein, dass das Bewegungsniveau nicht so stark zurückgegangen ist wie befürchtet (mehr dazu weiter unten) oder dass laut Untersuchungen selbstgekochte Mahlzeiten gesünder sind, da die Menschen nun darauf achten, nährstoffreiche Lebensmittel zu essen und weniger Kalorien aufzunehmen. Während wir also selbst Kochen und/oder uns bei den Bildern von Essen anderer Menschen das Wasser im Mund zusammenläuft, nehmen wir gar nicht zu.

Bewegung in Zeiten des Lockdowns

Erreichen wir vielleicht eine höhere Schrittzahl, wenn wir den Menschen ausweichen müssen?
Natürlich ist es eine Herausforderung, im Lockdown auf genügend Schritte zu kommen. Jedoch hat Withings festgestellt, dass viele Amerikaner sich durch die Selbstisolation gar nicht so viel weniger bewegen.
In den USA ist die Schrittzahl der Menschen während der Selbstisolation pro Tag im Durchschnitt nur um 7 % gesunken, verglichen mit 12 % weltweit. New York mit seinen strengen Ausgangsbeschränkungen verzeichnete mit 22 % den größten Rückgang der Schrittzahl pro Tag. Überraschenderweise haben einige Bundesstaaten der USA sogar eine Bewegungszunahme um bis zu 16 % verzeichnet.
Welche Auswirkungen auf die Bewegung konnten in anderen Ländern beobachtet werden? Dazu haben wir auch Zahlen.

  • In Großbritannien konnten ähnliche Auswirkungen wie in den USA beobachtet werden, wobei die durchschnittliche Schrittzahl pro Tag um 8 % zurückging.
  • In Deutschland stieg das Bewegungsniveau während der Ausgangsbeschränkung sogar um 1 %.
  • Am stärksten konnten die Auswirkungen in China beobachtet werden, wobei die Schrittzahl in Hubei um mehr als die Hälfte (56 %) zurückging. Da China jedoch inzwischen seine Richtlinien zur Selbstisolation aufgehoben hat, wurde hier das gewohnte Durchschnittsniveau wieder erreicht.
  • Italien verzeichnete ebenfalls einen starken Rückgang der täglichen Schrittzahl, wobei die durchschnittliche Schrittzahl um 28 % zurückging.
  • Frankreich ähnelt Italien mit einem Rückgang der täglichen Schrittzahl um 27 %.

Sport in Zeiten der Kontaktvermeidung

Der herabschauende Hund und ab in die Wälder sind der neueste Trend …
Wie bleiben die Menschen aktiv? Hier gibt es kaum Überraschungen. YouTube-Yogis haben während der Pandemie ein starkes Wachstum erlebt, was mit unseren Daten übereinstimmt.
Weltweit machen die Menschen deutlich mehr Yoga (Anstieg um 42 %), unternehmen mehr Wanderungen (Anstieg um 34 %), trainieren auf dem Heimtrainer (Anstieg um 19 %) und gehen häufiger Joggen (Anstieg um 18 %). Sportarten, die spezielle Geräte, Zugang zum Fitnessstudio oder bestimmte Plätze erfordern, sind dagegen stark zurückgegangen. Dazu gehören Tennis (Rückgang um 66 %), Schwimmen (Rückgang um 53 %), Badminton (Rückgang um 50 %) und Laufen auf dem Laufband (Rückgang um 39 %).

Schlaf und Selbstisolation

Einfach mal richtig Ausschlafen in Zeiten des Lockdowns – ein Wunschtraum?
Der Alltag hat sich völlig verändert und viele Leute berichten angesichts der COVID-19-Bedrohung von Schlafproblemen und besonders lebhaften Träumen.
Aber obwohl unser Bett immer in der Nähe ist, zeigen die Daten von Withings, dass die Menschen nicht viel länger schlafen. Die Amerikaner schlafen im Durchschnitt nur 12 Minuten länger pro Nacht als vor der Selbstisolation. So gehen sie im Durchschnitt 11 Minuten später ins Bett und wachen fast 26 Minuten später als gewöhnlich auf. Das ist auch gar nicht überraschend, dass die Menschen später aufwachen, wenn die Kinder nicht zur Schule gebracht werden müssen oder das morgendliche Pendeln zur Arbeit wegfällt.
Mit dem Withings Schlaf-Index erhalten die Nutzer jeden Morgen Messwerte über ihren Schlaf der vorangegangenen Nacht. Er zeigt, wie gut sie insgesamt geschlafen haben. Auf der Grundlage von 6 Schlüsselfaktoren, einschließlich Schlafdauer, Regelmäßigkeit des Schlafs und Anzahl der Unterbrechungen, erhalten sie eine Punktwertung von maximal 100. In den USA ist der Schlaf-Index der Withings Nutzer während der Selbstisolation um durchschnittlich 2 Punkte gestiegen.
In Bezug auf die Schlafgewohnheiten in anderen Ländern verzeichnete interessanterweise das Land mit der geringsten Gewichtszunahme (Frankreich) auch die größte Zunahme der Schlafdauer. Der Zusammenhang zwischen Schlaf und Gewicht ist ein Zusammenhang, den wir schon oft gesehen haben. Hier sind die Daten:

  • Großbritannien: Die Schlafzeit pro Nacht war im Durchschnitt 15 Minuten länger. Der Schlaf-Index verzeichnete somit einen Anstieg um 2,58 Punkte. Die Menschen in Großbritannien gingen etwa 8 Minuten früher ins Bett und wachten 9 Minuten und 25 Sekunden später auf als gewöhnlich.
  • Deutschland: Die Schlafzeit pro Nacht war im Durchschnitt 8 Minuten und 27 Sekunden länger. Der Schlaf-Index verzeichnete somit einen Anstieg um 1,94 Punkte, da die Menschen fast 11 Minuten früher ins Bett gingen und 1 Minute früher aufwachten als gewöhnlich.
  • China: die Schlafzeit war während der Selbstisolation pro Nacht im Durchschnitt 17 Minuten und 25 Sekunden länger. Der Schlaf-Index verzeichnete somit einen Anstieg um 2,12 Punkte, da die Menschen 12 Minuten und 38 Sekunden später ins Bett gingen und 32 Minuten später aufwachten als gewöhnlich.
  • Italien: Die Schlafzeit pro Nacht war rund 17 Minuten und 39 Sekunden länger. Der Schlaf-Index verzeichnete somit einen Anstieg um 2,76 Punkte. Nutzer in Italien gingen 2 Minuten und 23 Sekunden später ins Bett und wachten 23 Minuten später auf als gewöhnlich.
  • Frankreich: Die Schlafzeit pro Nacht war im Durchschnitt 20 Minuten und 40 Sekunden länger. Der Schlaf-Index verzeichnete somit einen Anstieg um 3,09 Punkte. Wir sehen also, dass Nutzer weniger als eine Minute früher ins Bett gingen und 23 Minuten und 27 Sekunden später aufwachten als gewöhnlich.

Nächtliche Herzfrequenz

Geschlossene Bars und Restaurants könnten zu einer Verlangsamung der Herzfrequenz geführt haben …
Eine erhöhte oder anormale Herzfrequenz im Schlaf kann durch eine Reihe kurzfristiger Faktoren verursacht werden. Dazu gehört auch der Tabak- oder Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen. Andere Ursachen können Stress, anstrengender Sport vor dem Schlafengehen, die Raumtemperatur oder Erkrankungen sein. Eine erhöhte Herzfrequenz im Schlaf tritt besonders an Wochenenden auf, an denen besonders häufig Alkohol konsumiert wird.
Nun da viele Bars geschlossen sind, Brennereien Händedesinfektionsmittel herstellen und unzählige Bierfässer nach der Absage von Veranstaltungen nicht getrunken werden, ist es vielleicht nicht überraschend, dass während der Selbstisolation laut den Daten von Withings bei den Menschen weniger Anomalien oder Unregelmäßigkeiten der Herzfrequenz im Schlaf auftraten, insbesondere an den Wochenenden. In den USA sind die Anomalien der Herzfrequenz im Schlaf an den Wochenenden um 43 % und unter der Woche um 34 % zurückgegangen. Das entspricht einem weltweiten Rückgang von 45 % an den Wochenenden und 34 % unter der Woche.
Bei anderen Ländern konnte ein ähnlicher Rückgang verzeichnet werden.

  • Großbritannien: Die Anomalien der Herzfrequenz im Schlaf sind an den Wochenenden um 44 % und unter der Woche um 38 % gesunken.
  • Deutschland: Die Anomalien der Herzfrequenz im Schlaf sind an den Wochenenden um 44 % und unter der Woche um 27 % gesunken.
  • China: Die Anomalien der Herzfrequenz im Schlaf sind an den Wochenenden um 30 % gesunken, unter der Woche jedoch überraschenderweise um 3 % angestiegen.
  • Italien: Die Anomalien der Herzfrequenz im Schlaf sind an den Wochenenden um 66 % und unter der Woche um 54 % gesunken.
  • Frankreich: Die Anomalien der Herzfrequenz im Schlaf sind an den Wochenenden um 60 % und unter der Woche um 50 % gesunken.

Temperatur

Die Angst vor dem Fieber …
Da Fieber ein Hauptsymptom von COVID-19 ist, haben die Menschen verständlicherweise häufiger ihre Temperatur gemessen. Die Nutzung unseres intelligenten Schläfenthermometers Withings Thermo hat sich zu Beginn der Pandemie nahezu verdreifacht, wobei die Menschen ihre Temperatur mehrmals am Tag gemessen haben. Trotz der Angst hat sich die Anzahl der Menschen, bei denen Fieber festgestellt wurde, im Vergleich zur jahreszeitlichen Norm nicht verändert.

#BleibZuhauseBleibGesund

Wir hoffen, dass diese Daten Aufschluss über unsere aktuelle Situation geben konnten. Lesen Sie auch unserem kürzlich veröffentlichten Blog-Beitrag, in dem es darum geht, wie Sie Zuhause gesund bleiben können. Weitere Informationen zu unseren zahlreichen COVID-19-Gesundheitsinitiativen finden Sie in einem Schreiben unseres Präsidenten Eric Carreel.
Methodik
Diese Studie wurde von Withings durchgeführt und analysiert die anonymen aggregierten Daten von über 2 Millionen Nutzern mit mindestens 100.000 Nutzern in jedem Land. Um die Daten für den Zeitraum der Selbstisolation für jedes Land zu erheben, hat Withings den Beginn der Selbstisolation für jedes Land festgelegt und die Daten ab diesem Datum bis zum 18. April 2020 erfasst. Diese Daten wurden mit aggregierten Daten vom 1. Januar 2020 bis zum Selbstisolationsdatum für jedes Land verglichen.
Withings garantiert die Vertraulichkeit personenbezogener Daten und schützt die Privatsphäre aller Nutzer. Daher wurden alle für diese Studie verwendeten Daten strengstens anonymisiert und zusammengefasst, um eine Identifikation der einzelnen Nutzer zu verhindern.