10 vermeintlich „gesunde Snacks“, die es auf Ihre Diät abgesehen haben

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Gesundheits- artikel
27. Januar 2017

Mit einem fertigen Smoothie und einem Proteinriegel in der Hand wollen Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun? Denken Sie noch einmal genauer nach. Hinter vielen Fertigprodukten, die als „gesund“ vermarktet werden, verbergen sich tatsächlich ungesunde Kalorienbomben. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Ihr „gesunder“ Lieblingssnack vielleicht Ihrer Diät den Garaus macht.

Einer Studie des Euromonitor International zufolge hat der Wandel hin zu einem gesünderen Lebensstil Jahr um Jahr den Konsum gesunder Lebensmittel um 7 % gesteigert. Da will sich die Snackbranche natürlich auch eine Scheibe abschneiden. In den Supermarktregalen finden sich neben Chips, Keksen und Süßigkeiten nun auch sogenannte „gesunde“ Snacks wieder, die gesundheitsbewusste Verbraucher ansprechen sollen. Viele dieser Fertigprodukte, die als „gesunde“ Alternativen vermarktet werden, sind tatsächlich aber genauso ungesund wie ihre Junk-Food-Geschwister.
Obwohl ich mir Mühe gebe, mit Snacks sparsam zu haushalten, falle ich doch immer wieder auf Marketingtricks herein. Und Ihnen geht es da vielleicht genauso. Hier finden Sie zehn „gesunde“ Snacks, die sich mitunter sogar negativ auf Ihre Diät und Ihre Gesundheit auswirken können.

1. Smoothies

Viele von uns wählen Smoothies als gesunde Alternative zu Softdrinks. Dabei fällt uns aber oftmals nicht auf, welche Unmengen an Zucker, Konservierungsmitteln und Proteinisolaten dem Getränk zugesetzt werden. Wenn ich mir da die Nährwertangaben meines liebsten abgepackten Smoothies ansehe, fällt mir neben den geringen Mengen an Kalzium- und Eisenzusatz hauptsächlich der Zuckeranteil auf.
Gesündere Alternative : Wenn Ihnen nach Smoothie ist, sollten Sie ihn lieber selbst zu Hause zubereiten. So wissen Sie genau, was in den Mixer kommt. Mixen Sie doch z. B. einmal frisches und Tiefkühlobst, eine Hand voll Spinat und ungesüßte Mandelmilch und fertig ist der leckere Snack voller echter Nährwerte.

2. Fettarmer Joghurt

Wenn man die Etiketten von fettarmen und normalen Joghurtsorten vergleicht, fällt einem auf, dass die fettarme Variante weniger Kalorien hat. Haben Sie jedoch bemerkt, dass dieser Joghurt oft mehr als doppelt so viel Zucker enthält? Viele Hersteller ersetzen das fehlende Fett durch Zusatzstoffe wie Zucker und künstliche Aromastoffe, um den Mangel an Geschmack auszugleichen.
Gesündere Alternative : versuchen Sie griechischer Naturjoghurt, den Sie mit frischem Obst Ihrer Wahl verfeinern können.

3. Fertigsalate

Ein Portion Blattsalat hat gerade einmal zehn Kalorien. Wenn der Heißhunger kommt, scheint ein Fertigsalat eine gesunde Wahl zu sein. Falsch gedacht: Wenn man die zusätzlichen Zutaten wie Käse, Croûtons und kalorienhaltige Salatsoßen bedenkt, kann so ein kleiner Salatteller eine gesunde Ernährung schon sehr beeinträchtigen. Auf der Flasche Ranch-Dressing in meinem Kühlschrank steht beispielsweise, dass nur zwei Esslöffel 140 Kalorien enthalten – ganze 130 davon kommen vom Fettanteil.
Gesündere Alternative : Wenn Sie von Salaten als Snack gar nicht genug bekommen können, stellen Sie ihn sich doch zu Hause selbst zusammen und lassen Sie die ungesunden Extras einfach weg. Außerdem können Sie ganz leicht Ihre eigene Salatsoße anrühren oder den Salat einfach mit Balsamico oder anderen Würzessigvarianten anmachen.

4. Dörrobst

Dörrobst, dem einfach das Wasser entzogen wurde bevor es in die Packung wandert, ist eine tolle Ballaststoff- und Antioxidantienquelle. Viele Unternehmen süßen – oder „kandieren“ – das Obst aber, damit es mehr Geschmack und eine angenehmere Konsistenz hat. Hinzu kommt, dass die Portionsgröße einer getrockneten Mango viel geringer ist, als die einer frischen, und man muss das Obst nicht vorher kleinschneiden, weshalb man schnell einmal zu viel des guten Trockenobsts vertilgt.
Gesündere Alternative : Ich höre mich jetzt bestimmt an wie Ihre Mutter, aber tatsächlich ist die beste und gesündeste Alternative immer noch frisches Obst. Mögen Sie beispielsweise Rosinen? Kernlose Trauben sind der ideale Snack, und bei so vielen neuen Sorten finden Sie bestimmt eine, die genauso süß ist. Probieren Sie doch einmal die Traubensorte „Cotton Candy“, und lassen Sie sich durch ihren zuckerwattesüßen Geschmack auf einen Jahrmarkt der gesunden Genusswelten versetzen.

5. Nüsse

Was gesunde Nährstoffe angeht, gelten Nüsse zwar als ausgezeichnete Fett- und Eiweißträger, doch ändert sich der Nährwert je nachdem, wie sie zubereitet werden. Viele Nüsse, auch wenn sie noch so natürlich daherkommen, wurden in Öl geröstet oder mit Salz und Zucker gewürzt. Hinzu kommt, dass Nüsse – genauso wie Dörrobst – süchtig machen können. Aufgrund ihres hohen Energiegehalts kann man schnell zu viele Kalorien vernaschen.
Gesündere Alternative : Wenn Sie den Hunger zwischendurch gern mit Nüssen stillen, dann sollten Sie sich das Nährwertetikett genau durchlesen, auf Portionsgrößen achten und natürliche, fettfrei geröstete und ungesalzene Nüsse vorziehen. Die einzige Zutat in einem Tütchen Nüsse sollten eben nur Nüsse sein!

6. Fettarme Erdnussbutter

Der cremig-buttrigen Anziehungskraft von Erdnussbutter kann man sich nur schwer entziehen. Egal, ob Sie Kräcker oder Stangensellerie damit verfeinern: Der hohe Fettgehalt macht Erdnussbutter zur Kalorienbombe. Fettarme Erdnussbutter erscheint vielen da als gesunde Art, sich der Versuchung des Lieblingssnacks hinzugeben. Doch genau wie fettarmer Joghurt auch enthält der Cousin aus der Erdnussfamilie mehr Zucker und Proteinisolate und manchmal sogar genauso viele Kalorien.
Gesündere Alternative : Probieren Sie es anstatt mit der fettarmen Variante mit natürlicher, ungesüßter Erdnussbutter mit normalem Fettgehalt. Das Fett kann tatsächlich sogar dafür sorgen, dass Sie sich länger satt fühlen, ohne dass Sie sich mit Zusatzstoffen vollstopfen.

7. Proteinriegel

Proteinriegel erscheinen vielen als gesunder Snack, doch nur ein einziger Riegel enthält oft genauso viele Kalorien wie eine ganze Mahlzeit. Und damit noch nicht genug: Mit Ausnahme von selbstgemachten Proteinriegeln können die abgepackten Portionen oft extrem industriell bearbeitet sein. Sie stecken voller Proteinisolate, Zucker und Konservierungsmittel und sind deshalb oft eher mit einem Schokoriegel mit einer Extraportion Eiweiß vergleichbar.
Gesündere Alternative : Wenn Sie auf Ihre Eiweißaufnahme achten möchten, versuchen Sie doch einmal geröstete Kichererbsen, ein hartgekochtes Ei, oder sogar gegrillten Brokkoli, der bis zu 30 % Eiweiß enthält.

8. Reiswaffeln

Obwohl Reiswaffeln das Verlangen nach einer leckeren Pause stillen, haben sie fast keinerlei Nährwert. Tatsächlich sind Reiswaffeln raffinierte Kohlenhydrate und sind deshalb synonym mit künstlich gewürzten Zuckerscheiben.
Gesündere Alternative : Wenn Ihnen der Appetit nach etwas Knusprigem steht, ersetzen Sie die Zuckerscheiben durch Stangensellerie oder Babymöhrchen. Ein Klecks Hummus drauf und fertig ist der leckere, nährstoffreiche Snack.

9. Vollkornsnacks

Bei der Kräcker-, Muffin-, Bagel- und Kekswahl nehmen viele Verbraucher an, dass das Wort „Korn“ im Namen zwangsläufig eine gesunde Alternative zu weißen Weizenmehlvarianten darstellt. Tatsächlich fehlt das „Voll“ vor „Korn“, denn Produkte, die mit Begriffen wie „Mehrkorn“ und „Getreide“ werben, werden meist aus behandelten Kornarten hergestellt. Vollkornprodukte können zwar gesund sein, doch kommt es dabei auf die Liste der Inhaltsstoffe an: Achten Sie darauf, dass „100 % Vollkorn“ an erster Stelle der Zutatenaufstellung steht.
Gesündere Alternative : Wenn Sie bei Snacks den Kohlenhydrat- und Ballaststoffgehalt schätzen, sollten Sie echte Vollkornkräcker wählen oder sich sogar eine Portion Reis oder Bohnen kochen.

10. Abgepackte vegane, glutenfreie oder Bio-Snacks

Snacks, die vegan oder glutenfrei sind oder Bio-Richtlinien entsprechen, sind nicht zwangsläufig gesund.
Vergessen Sie nicht, dass auch Zucker aus ökologischem Anbau stammen und vegan und glutenfrei sein kann. Gleiches gilt für verarbeitete Getreidesorten, Proteinisolate und sogar manche Konservierungsmittel. Der Begriff „100 % natürlich“ ist zudem nicht urheberrechtlich geschützt, deshalb gilt stets die Regel: Es kommt nicht auf die Marketingaufmachung an, sondern auf das Etikett auf der Rückseite, das die Inhaltsstoffe und Nährwerte angibt.
Wenn Sie drei Mahlzeiten am Tag und meist ungesunde Snacks zu sich nehmen, wäre es eine Überlegung, vollkommen auf die Zwischenspeisen zu verzichten. Wenn Sie durch die Happen zwischendurch aber Heißhunger vorbeugen, sollten Sie es mit frischen, unverarbeiteten Snacks anstatt mit Fertigprodukten versuchen.
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