Hoher Blutdruck: Gründe, Risiken und warum Selbstüberwachung helfen kann

Herzgesundheit
Gesundheits- artikel
13. Februar 2017

Bluthochdruck, oder auch Hypertonie, ist die geläufigste chronische Krankheit der Welt. Er ist einer wichtigsten Faktoren der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Er kann zu Unregelmäßigkeiten und aufgrund des mechanischen Drucks, der permanent auf die Arterienwände ausgeübt wird, zu deren Versteifung führen. Chronischer Bluthochdruck erhöht das Risiko für Schlaganfälle, koronare Herzkrankheiten, Herzversagen, Nierenversagen und kognitive Störungen

Bluthochdruck ist meistens „essentiell“, das heißt, es liegt keine Grunderkrankung als Ursache dafür vor. Es gibt jedoch gewisse Risikofaktoren, die zum Auslöser werden können. Einer davon ist das Alter, in dem die Arterien meistens an Elastizität verlieren. Andere Risikofaktoren sind übermäßiges Körpergewicht, viel Sitzen und eine ungesunde Ernährung.
In 10 % aller Fälle wird der Bluthochdruck als „sekundär“ diagnostiziert, das heißt, er wird von einer anderen Krankheit verursacht, wie zum Beispiel durch Störungen der Niere, der Nebenniere, des neurovaskulären Systems oder der Hormone.
In einigen wenigen Fällen kann ein hoher Blutdruck auch genetisch bedingt sein.

Warum ist es so wichtig, sich selbst zu überwachen?

Die Vorteile der Blutdruckmessung zu Hause im Gegensatz zur Blutdruckmessung beim Arzt wurden durch die jüngsten Empfehlungen wissenschaftlicher Gesellschaften bestätigt.
Bluthochdruck ist oftmals „schleichend“, oder symptomlos, und viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie darunter leiden. Das Messen und Überwachen des Blutdrucks kann sich deshalb als echter Vorteil erweisen, da diese Maßnahmen es ermöglichen, Bluthochdruck zu erkennen, bevor er zu ernsthaften Komplikationen führen kann.  Einige Anzeichen können trotzdem auf einen hohen Blutdruck hindeuten. Dazu gehören ständiges Kopfweh oder schwere Kopfschmerzen am Morgen, Schwindelgefühle, unscharfes oder verschwommenes Sehen, Schweißausbrüche und sogar Nasenbluten.
Außerdem entspricht der zu Hause gemessene Blutdruck eher den tatsächlichen Blutdruckwerten einer Person, da diese je nach körperlicher Betätigung schwanken. Daher ist es erforderlich, mehrere Messungen vorzunehmen, um einen verlässlichen, charakteristischen Durchschnittswert für seinen tatsächlichen Blutdruck zu erhalten.
Zudem ist der zu Hause gemessene Blutdruck ein besserer Prädiktor für Mortalität und kardiovaskuläre Morbidität als die beim Arzt ermittelten Werte.
Hinweis: Die Selbstmessung ist für Patienten mit Herzrhythmusstörungen nicht empfohlen, da sie zu fehlerhaften Messungen führen kann.
Ihr Blutdruck wird mit zwei Werten angegeben. Der erste (links) bezieht sich auf den systolischen Blutdruck. Dieser wird gemessen, wenn das Herz sich zusammenzieht und Blut in die Gefäße pumpt. Der zweite (links) bezieht sich auf den diastolischen Blutdruck. Dieser wird gemessen, wenn sich das Herz zwischen zwei Schlägen befindet. Die Einheit der Blutdruckwerte ist „Millimeter-Quecksilbersäule“, (mmHg).
Wissenschaftliche Studien belegen, dass der durchschnittliche Blutdruck generell höher ist, wenn er von ärztlichem Fachpersonal gemessen wird, als bei sich zu Hause. Es gibt also zwei Normalwerte beim Blutdruckmessen, die davon abhängen, ob man den Blutdruck zu Hause oder beim Arzt misst. Zu Hause gilt Ihr Blutdruck als normal, wenn die durchschnittlich gemessenen Werte unter 135/85 mmHg liegen. Wenn der Blutdruck vom Arzt oder Apotheker gemessen wird, gelten Werte unter 140/90 mmHg als normal. Wenn die gemessenen Werte höher als diese Richtwerte sind, spricht man von Bluthochdruck.
Wenn Ihr Blutdruck beim Arzt höher ist als zu Hause, heißt das „Weißkittel-Hypertonie“ oder „Weißkittel-Effekt“. Im Allgemeinen kommt dieser Effekt häufiger bei älteren Menschen, Frauen und Nichtrauchern zum Tragen. Dieses Phänomen ist nicht unbedingt gesundheitsschädigend, aber es kann dazu führen, dass fälschlicherweise Bluthochdruck diagnostiziert und zu hoch dosierte Medikamente dagegen verschrieben werden.
Wenn Ihr Blutdruck hingegen zu Hause höher ist als beim Arzt, spricht man von „maskierter Hypertonie“. Folgende Faktoren können dazu führen: jugendliches/junges Alter, männliches Geschlecht, rauchen, Alkoholkonsum, körperliche Betätigung, Angst, Stress bei der Arbeit, Fettleibigkeit, Diabetes oder Bluthochdruck in der Familienanamnese. Im Gegensatz zur Weißkittel-Hypertonie kann dieser Zustand eine Bedrohung für Ihre Gesundheit darstellen. Falls Sie unter maskierter Hypertonie leiden, sollten Sie deshalb unbedingt mit Ihrem Arzt darüber sprechen.

Wann ist die beste Zeit zum Blutdruck messen?

Zu Hause sollten Sie den Blutdruck am Morgen vor dem Frühstück (und vor Einnahme jeglicher Medikamente) oder am Abend vor dem Schlafengehen messen. Folgen Sie den Anweisungen auf Ihrem Blutdruckmessgerät. Diese geben Ihnen Schritt für Schritt vor, wie Sie Ihren Blutdruck richtig messen.

Wie kann ich meinen Blutdruck senken?

Neben einer medikamentösen Behandlung können gewisse Veränderungen an Ihrem Lebensstil dazu beitragen, Ihren Blutdruck zu senken.
Hier sind einige Beispiele für Veränderungen an Ihrem Lebensstil, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Blutdruck unter Kontrolle zu bekommen:

  • Nehmen Sie weniger Salz, Alkohol und fettreiches Essen zu sich
  • Nehmen Sie ab, falls Sie übergewichtig sind
  • Hören Sie auf zu rauchen
  • Essen Sie mehr Obst und Gemüse
  • Treiben Sie regelmäßig Sport

Das Forschungsteam von Withings hat im letzten Juni jenseits der klassischen wissenschaftlichen Forschungen eine umfassende Studie auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie in Mailand vorgestellt. Anhand der gesammelten Daten, die unter anderem von 19.000 anonymen Withings-Nutzern stammen, konnte diese Studie belegen, dass eine Erhöhung der durchschnittlichen Schrittzahl bei den Nutzern zu einer bedeutsamen Senkung des Blutdrucks führte.

Sie wollen noch einen Schritt weiter gehen?

Um die Blutdruck-Selbstmessung zu verbessern, hat Withings Hy-Result in die Health Mate App integriert. Hy-Result ist die erste Software zur Eigeninterpretation von zu Hause gemessenen Blutdruckwerten. Sie wurde von Ärzten entwickelt, deren Fachgebiet Bluthochdruck und dessen Behandlung ist. Sie basiert auf einem Algorithmus, der den Nutzern von Blutdruckmessgeräten dabei helfen soll, die Ergebnisse ihrer selbst gemessenen Blutdruckwerte zu interpretieren. Erfahren Sie mehr über Hy-Result.

„Hy-Result ist die erste Software zur Eigeninterpretation von zu Hause gemessenen Blutdruckwerten, die sowohl die empfohlenen Grenzwerte als auch die körperlichen Eigenschaften der Patienten berücksichtigt.“ – Dr. Postel-Vinay, Europäisches Krankenhaus Georges Pompidou in Paris

Erleben Sie, wie Daten zum Leben erwachen

Withings hat kürzlich eine Funktion in seinem Gesundheitsobservatorium hinzugefügt, mit der Sie die Blutdruckwerte von Amerikanern in Echtzeit sehen können. Diese virtuelle Karte wurde anhand von anonymisierten, kumulierten Daten aus einer Stichprobe von über 20.000 Withings-Nutzern in den USA erstellt und zeigt Ihnen, welcher Bundesstaat die höchsten Blutdruckwerte hat, welche Altersgruppen davon betroffen sind und vieles mehr.