Tipps gegen Schlaflosigkeit

Schlaf
Gesundheits- artikel
15. März 2017

Nahezu jeder hat das Spiel schon einmal mitgemacht: Man liegt nachts stundenlang wach im Bett, hat restlos alle Schäfchen durchgezählt und kann trotzdem kein Auge zumachen. Was für die einen zum Glück eine Ausnahme bleibt, ist für andere ein regelmäßig wiederkehrendes Szenario. Wir haben die folgenden Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt — Schäfchenzählen ausgenommen —, die Ihnen bei akuter und chronischer Schlaflosigkeit helfen können.

Nach Angaben des Schlafportals Sleep Education handelt es sich bei Schlaflosigkeit um eine relativ häufige Störung, von der 30 – 35 % der Erwachsenen nur kurzfristig betroffen sind, 15 – 20 % mittelfristig mit schlaflosen Perioden von bis zu drei Monaten und 10 %, die langfristig unter chronischer Schlaflosigkeit zu leiden haben. Letztere erleben für die Dauer von mindestens drei Monaten „mindestens dreimal wöchentlich“ Schlafstörungen. Angesichts dieser Zahlen drängt sich die Frage nach den Ursachen für Schlafstörungen auf: Was genau hält uns nachts wach?
Die US-amerikanische Stiftung für gesunden Schlaf National Sleep Foundation definiert Schlaflosigkeit als „Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, auch dann, wenn alle Rahmenbedingen für gesunden Schlaf erfüllt sind.“ Schlaflose Nächte sind nicht nur lästig, sondern können nach Angaben von Sleep Education zu ungünstigen Nebeneffekten führen wie „Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen, Gemütsschwankungen, Müdigkeit am Tage, verringerte Motivation und Energie sowie ein verstärktes Aufkommen von Unfällen und Fehlern bei der Arbeit und anderen Tätigkeiten.“ Angesichts so vieler Nebenerscheinungen überrascht es nicht, dass es genauso viele Ursachen für Schlafstörungen gibt.

Dr. Michael J. Breus, Gründer der Webseite The Sleep Doctor erklärt, dass „Schlafstörungen in einigen Fällen ohne klar ersichtlichen Grund auftreten können.“ Normalerweise folgen Schlafstörungen „in Antwort auf Stress oder einschneidende Lebensereignisse sowohl positiver als auch negativer Art.“ Häufiger hingegen hat eine Schlafstörung medizinische Ursachen. Wer beispielsweise einen Knochenbruch erlitten hat, wird oft von schlaflosen Nächten infolge des Heilungsprozesses geplagt. Auch Pflegepersonal oder Tätige im Gastronomiebereich leiden aufgrund von Schichtarbeit unter den Folgen unregelmäßiger Schlafenszeiten, die mitunter zu Schlaflosigkeit führen.
Neben externen Faktoren, die unsere kostbare Nachtruhe stören, gibt es eine Reihe an Schlafsaboteuren, die wir selbst verantworten. Zu diesen zählen Alkoholgenuss, insbesondere vor dem Zubettgehen, schwere Mahlzeiten am Abend und der Genuss von stimulierenden Substanzen wie Koffein oder Nikotin. Die amerikanische Organisation American Sleep Association nennt weitere Ursachen für Schlaflosigkeit mit Erkrankungen oder Störungen, die die Atmung beeinträchtigen, wie beispielsweise Asthma oder Herzerkrankungen, eine Fehlfunktion der Schilddrüse, einen Schlaganfall oder eine Störung des Verdauungsapparats wie beispielsweise Sodbrennen.“

Welche Lösungen also gibt es für all diese möglichen Ursachen für Schlafstörungen?
Dr. Michael Breus erklärt hierzu, dass Schlaflosigkeit nicht nur behandelbar, sondern in vielen Fällen von vornherein vermeidbar ist und nennt wichtige Tipps zur Vorbeugung. So sei „eine optimale Schlafhygiene der Schlüssel“ zur Auflösung von Schlafstörungen. Hierzu gehören beispielsweise „die Einhaltung einer regelmäßigen Schlafroutine, die Vermeidung schlafhemmender Substanzen wie Koffein, Alkohol und Nikotin und ein effektives Stressmanagement.“ Darüber hinaus rät Dr. Breus all denen, die ihre Schlafstörungen eigenständig nicht in den Griff bekommen, zu Unterstützung in Form von verhaltenstherapeutischen Maßnahmen. Je nach Fall kann nach Rücksprache mit dem Hausarzt auch die Einnahme eines schlaffördernden Medikaments in Erwägung gezogen werden.
Wenn Sie das nächste Mal schlaflos ins Dunkel blicken, fragen Sie sich nach möglichen Ursachen: War das Abendessen zu schwer? Haben Sie zu tief in die Chipstüte gegriffen oder ins Weinglas geguckt? Oder belasten Sie Probleme im Job oder privaten Leben? Zeit für eine Bestandaufnahme, schlafhindernder Gewohnheiten zu ändern oder Unterstützung zu suchen, damit Sie bald wieder ungestört ein- und durchschlafen können!