Was ist der Weißkitteleffekt?

Herzgesundheit
Gesundheits- artikel
16. Juni 2017

Erfahren Sie, warum Ihr Blutdruck beim Arzt hoch sein kann.

Scheuen Sie sich, zum Arzt zu gehen? Es hat sich herausgestellt, dass dies mehr als nur eine Unannehmlichkeit sein kann, denn Stress kann die Messung Ihrer Vitalwerte beeinträchtigen und zum „Weißkitteleffekt“ führen. Lesen Sie weiter, um mehr über dieses Phänomen zu erfahren.

Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass der Blutdruck im Durchschnitt höher ist, wenn er durch medizinisches Fachpersonal gemessen wird, als wenn er zu Hause gemessen wird. Das bedeutet, dass Ihr „normaler“ Blutdruck in der Arztpraxis deutlich höher liegen kann als Ihr „normaler“ Blutdruck zu Hause.

 Wenn Ihr Blutdruck in der Arztpraxis höher gemessen wird als zu Hause, spricht man von „Weißkittelhypertonie“ oder „Weißkitteleffekt“. Im Allgemeinen tritt dieser Effekt häufiger bei älteren Personen, Frauen oder bei Nichtraucher*innen auf. Diese Erscheinung an sich ist nicht gesundheitsschädlich, kann jedoch zu fehlerhaften Diagnosen von Bluthochdruck oder zur Verschreibung unnötiger Medikamente führen, was eine unbeabsichtigte Überdosierung zur Folge haben kann. 

Wenn Sie dagegen zu Hause einen höheren Blutdruck messen als in der Arztpraxis, spricht man von „maskierter Hypertonie“. Diese Erscheinung kann mit mehreren Faktoren zusammenhängen: jung oder männlich, Rauchen, Alkoholkonsum, körperliche Betätigung, Angst, Arbeitsstress, Übergewicht, Diabetes oder auch familiäre Vorbelastung mit Bluthochdruck. Im Gegensatz zum „Weißkitteleffekt“ stellt diese Erscheinung ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Sollten Sie Bedenken haben, ist es wichtig, dass Sie dies Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mitteilen. Die Selbstkontrolle des Blutdrucks zu Hause kann Ihnen dabei helfen, herauszufinden, ob möglicherweise eine Weißkittelhypertonie oder eine maskierte Hypertonie vorliegt, insbesondere im Vergleich zu den Messungen in der Arztpraxis.