Warum der HoBOOken 5k erschreckend gut ist

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Gesundheits- artikel
11. September 2018

Unser Content Director nimmt diesen Oktober an einem Halloween-Wettrennen außerhalb von New York City teil. Sehen Sie, warum das ihr Lieblingslauf ist, und erfahren Sie vom Rennleiter, was alles dazu gehört, um so ein riesiges Event zu organisieren.

Haben Sie schon vom HoBOOken 5k gehört? Nein? Lassen Sie mich ganz ehrlich sein: Ich bin voreingenommen, was diesen Lauf angeht. Ich laufe ihn schon seit ein paar Jahren, letztes Mal habe ich mit meiner ganzen Familie teilgenommen. Der Lauf findet jedes Jahr kurz vor Halloween in Hoboken, New Jersey, statt. Die etwa 1.200 Teilnehmer sind hauptsächlich Einheimische, und ich liebe die Veranstaltung über alles! Erfahren Sie, was mich so begeistert und was der Rennleiter zu sagen hat.

5 Gründe, warum der HoBOOken 5k rockt

1. Die Läufer tragen Kostüme.
Zum HoBOOken gehören der „Scary Scurry“ für Kinder (eine Meile, ca. 1,6 km) und der 5k-Lauf über fünf Kilometer für Erwachsene und ein paar abenteuerlustige Kids. Und ja, bei beiden laufen fast alle in Kostümen. Nach dem Laufen fühle ich mich großartig und voller Energie. Aber alle Entfernungen über einen halben Häuserblock langweilen mich. Beim Laufen denke ich dann an all die Dinge, die ich jetzt tun könnte. Oder ich denke, warum gehe ich nicht einfach langsam? Wozu die Anstrengung? Ich bin einfach nicht motiviert. Beim HoBOOken 5k allerdings habe ich wirklich fünf Kilometer lang meinen Spaß zwischen den ganzen freakigen Mitläufern. Ich erinnere mich an eine Gruppe junger Leute mit weißen, zerfetzten T-Shirts voller Blut, auf denen „OPFER“ stand. Eine Minute später folgte eine Gruppe von Leuten, die als Haie verkleidet waren. Oder man rennt mit einer Gruppe Pharaonen aus dem alten Ägypten und kurz danach mit Pacman und seinen Geistern. Zwischen all den Kostümen – manche liebevoll aus Pappe selbstgemacht, andere richtig professionell – wird es einfach nie langweilig. Außerdem inspiriert der ganze Kostümspaß meine Kinder. Als ich vorschlug, zusammen zu trainieren und teilzunehmen, hatte keiner Interesse. Aber als sie Mum im Umhang, umgeben von so viel Quatsch, sahen, wollten sie plötzlich doch mitmachen.
 
2. Dazu kommen wundervolle Aussichten.
Ein großer Teil der Strecke verläuft am Hudson River entlang. Falls die Kostüme nicht unterhaltsam genug sind, kann man sich beim Anblick des plätschernden Wassers an der Westside Manhattans erfreuen und die frische Brise genießen.
runners ready for 5k hoboken
3. Es gibt Essen und vieles mehr.
Hinter der Ziellinie warten frisches Obst, Snacks, Coupons und weitere erfreuliche Dinge. Ich bin dann so dankbar für eine Banane oder einen Müsliriegel, dass ich den Sponsoren gleich meine Treue schwören will. Letztes Jahr habe ich eine neue Zahnbürste und schöne bunte Stifte bekommen. Zusätzlich zu meinem Hochgefühl nach dem Rennen gibt es auch noch Preise? Ja! Ich bin dann wie ein großes Kind, ich liebe das.
 
4. Außerdem gibt es Startnummern mit Chip und offizielle Ergebnisse.
Ich bin langsam. Jeder 5-Kilometer-Lauf ist eine Herausforderung für mich. Ich bin superstolz, dass ich immer durchgehalten habe und nicht gegangen bin. Und weil ich so spät angefangen habe zu laufen, sind meine PRs (persönlichen Rekorde) leicht zu schlagen. Deswegen finde ich die Startnummer mit dem Chip so toll. Der Computerchip sorgt für eine präzise Zeitmessung, sodass ich mich hinterher mit anderen Frauen aus meiner Altersklasse vergleichen und sehen kann, wo ich gelandet bin. Im letzten Jahr lief Beverly Hans (eine 77-Jährige aus Hoboken, NJ) in der Altersklasse 70+ 37:39,27. So toll möchte ich in ein paar Jahrzehnten auch noch laufen.
 
5. Das Geld wird für einen guten Zweck gespendet.
Manchmal ist mir Fitness einfach nicht so wichtig. Vielleicht liegt das einfach an mir, aber mal abgesehen von der Langeweile eines Langstreckenlaufs habe ich einen Job und eine Familie. Da kommt es mir ein bisschen egoistisch vor und einfach auch schwer, mir immer mal Zeit für mich selbst zu nehmen. Wenn der Termin im Kalender steht, habe ich einen Grund zu trainieren. Dass bei dem Lauf Geld für das örtliche Obdachlosenheim gesammelt wird, gibt mir das Gefühl, dass meine Rekorde zu überbieten, meine Waden zu stählen und meinen Ruhepuls zu senken gar nicht mal so trivial ist.
 
Apropos Geld: Karin Romans arbeitet seit 15 Jahren als Spendensammlerin und ist derzeit Entwicklungsleiterin einer nationalen gemeinnützigen Organisation namens „Schools That Can“. In ihrer Freizeit arbeitet Romans als Rennleiterin für den HoBOOken 5k. Es gehört eine Menge dazu, ein erfolgreiches Wettrennen in einem dichtbevölkerten Gebiet zu organisieren. Romans war so nett, einige meiner brennenden Fragen zur 8. Auflage dieses einzigartigen jährlichen Events zu beantworten.

Interview mit HoBOOken 5k-Rennleiterin Karin Romans

F: Wie lange gibt es HoBOOken 5k schon und wie ist die Veranstaltung gewachsen?
Karin Romans: Die Hoboken Elysianettes haben die Veranstaltung 2010 ins Leben gerufen. 2015 übergaben sie die Organisation fünf Ehrenamtlichen und seitdem kümmern sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Obdachlosenheims Hoboken darum. Mein Mann und ich sind seit 2015 dabei und organisieren jedes Jahr den Lauf. Sowohl die Anzahl der Teilnehmer als auch die Höhe der Spenden für das Heim hat zugenommen. 2015 konnten wir dem Obdachlosenheim zum ersten Mal 50.000 Dollar geben. Dieses Jahr hoffen wir, dass es 70.000 werden. Letztes Jahr haben wir 65.000 Dollar für die Unterstützung von Programmen des Heims gesammelt. Mittlerweile nehmen über 1.500 Läufer teil und ungefähr 2.000 Leute tummeln sich auf dem Pier. Im letzten Jahr erhöhte sich dank Little Hoboken die Teilnehmerzahl bei unserem Scary Scurry Run (eine Meile) für Kinder von 100 auf fast 300. Das Event ist wirklich eine Hoboken-Tradition geworden und wird von Unternehmen, Bewohnern und Gemeindegruppen toll unterstützt. Es sind auch jede Menge ehrenamtliche Helfer dazugekommen. Mit fünf Ehrenamtlichen hat es vor fast fünf Jahren angefangen. Mittlerweile kümmern sich jedes Jahr 15–20 enthusiastische Leute von Mai bis November darum, dass der Lauf wieder so erfolgreich wird.
 
F: Wohin fließt das Geld?
Das ganze Geld geht als Hilfe für die Obdachlosen in unserer Gemeinde an Hoboken Shelter. Das Obdachlosenheim Hoboken wurde vor 35 Jahren gegründet und hilft Menschen, wieder auf die Beine zu kommen.  Heute finden dort jede Nacht 50 Menschen Obdach, es werden 500 Mahlzeiten täglich ausgeteilt und jede Woche 1.000 Duschbäder bereitgestellt. Zusätzlich zu Essen und Unterkunft wird Unterstützung in Form von Fallmanagement, Beratung, Ausbildung in Berufs- und Lebenskompetenz, Workshops für kreative Kunst, Zuschüssen zur Vorbeugung von Obdachlosigkeit und dauerhaften Wohnlösungen angeboten. 2017 half die Organisation 107 Personen, in eigene Wohnungen zu ziehen, und verringerte damit die Zahl der Wohnungslosen in Hoboken um zwei Personen pro Woche. Hoboken Shelter arbeitet mit einem Budget von knapp über einer Million Dollar und wenig Personal, um Obdachlosen zu helfen. Die ehrenamtlichen Organisatoren des Laufs leisten einen unglaublich wertvollen Beitrag und ermöglichen es uns, nach Abzug aller Kosten 100 % der Einnahmen an das Obdachlosenheim zurückzugeben. Diese Mittel unterstützen die Programm- und Betriebskosten im Heim.
 
F: Laufen Sie auch? Wenn ja, tragen Sie ein Kostüm?
Ja, ich laufe. Ich habe schon an mehreren Wettrennen und Triathlons zum Spaß teilgenommen. Ich kam über meine ehrenamtliche Tätigkeit als Spendensammlerin für das Heim dazu. Vor neun Jahren erwähnte ich beiläufig gegenüber dem Geschäftsführer des Heims, dass ich als Spendensammlerin arbeite und mich gern vor Ort engagieren möchte … seitdem arbeiten wir zusammen. Ich habe bei der Organisation der 30. Gala mitgeholfen, aber meine Nische ist wirklich der 5k. Seit 2014 bin ich ein paar Stunden pro Monat als Entwicklungsberaterin für das Heim tätig und kümmere mich um die Spendensammelaktionen. Dieses Wettrennen ist wirklich eine Herzensangelegenheit. Mein Mann und ich sind schon ein paar Mal als Superman und Wonder Woman mitgelaufen. Die Möglichkeit, auch noch bei der Organisation mitzuhelfen, ist einfach toll. Die Mission, die Menschen von der Straße über das Heim schließlich in eigenen Wohnraum zu bringen, unterstütze ich von ganzem Herzen. Der Lauf ist die perfekte Möglichkeit, mich als Spendensammlerin und Läuferin zu engagieren.
 
F: Welche Kostüme haben Ihnen bisher am besten gefallen?
Hmmm, wahrscheinlich Scooby Doo und seine Gang. Und ich war wahnsinnig beeindruckt von einem Läufer in einem Joker-Kostüm aus Polyester, der trotzdem noch Zweiter in seiner Altersklasse wurde. Aber wahrscheinlich sollten Sie das lieber andere Leute fragen. Am Tag des Laufs muss ich mich um so viel kümmern, dass ich so etwas gar nicht wirklich mitkriege. Erst wenn ich hinterher die Fotos ansehe, fallen mir die Kostüme so richtig auf.
 
F: Haben Sie noch Profitipps für 5k-Teilnehmer?
Ja, gehen Sie zu Fleet Feet in Hoboken. Das sind ganz engagierte Sponsoren, und es gibt da ein tolles Programm für Laufanfänger. Außerdem können Sie sich den Abschnitt „Training“ auf unserer Website ansehen. Ein Teammitglied hat ihn zusammengestellt und uns geholfen, die Seite umzugestalten und einen Projektmanagementplan zu erstellen.
 
 
Vielen Dank für das Interview, Karin Romans. Wenn Sie uns unterstützen wollen, schauen Sie einfach auf unserer Seite vorbei oder besuchen Sie uns, wenn Sie gerade in New York sind. Melden Sie sich hier an, tun Sie etwas für Ihre Gesundheit und halten Sie Ihr Kostüm bereit.
 
Fotos von Craig Wallace Dale photography