Kann die Set-Point-Theorie der Grund sein, warum es manchen so schwerfällt, das Gewicht beizubehalten, nachdem sie abgenommen haben? Lesen Sie weiter, um mehr über den „inneren Thermostat“ zu erfahren.
Warum können manche Leute ständig essen, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen, während andere schon vom Gedanken an Essen aufgehen, wie ein Hefeteig? Hängt es mit dem Set-Point-Gewicht Ihres Körpers zusammen? Hier gibt es alles Wissenswerte über die Set-Point-Theorie.
Was ist die Set-Point-Theorie?
Dahinter steckt die Idee, dass der Bereich, in dem sich Ihr Gewicht und Körperfett befindet, ausschließlich von Ihren Genen bestimmt wird. Bei einigen liegt dieser Bereich bei einem höheren Gewicht als bei anderen. Nach dieser Theorie sind Sie ein schlanker Typ, wenn Sie einen niedrigen Set-Point haben. Wenn Sie hingegen einen hohen Set-Point besitzen, dann neigen Sie dazu, zuzunehmen.
Die Theorie widerspricht traditionellen Ratschlägen zum Abnehmen. Hier purzeln die Pfunde nach Zahlen: Wenn Sie mehr Kalorien verbrauchen, als Sie zu sich nehmen, dann nehmen Sie ab. Im Gegensatz dazu sagt die Set-Point-Theorie, dass Ihr Gewicht biologisch auf einem gewissen Level gehalten wird. Das passiert durch eine Reihe von physiologischen Mechanismen, Hunger, Hormonen und Verhaltensänderungen.
Ist die Set-Point-Theorie ein Mythos?
Es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass die Theorie wissenschaftlich nicht belegt ist. Es gibt keinen Test, mit dem Sie herausfinden können, was Ihr Set-Point-Gewicht ist. Außerdem gibt es nur wenig Wissen über die biologischen Prozesse, die Einfluss darauf haben. Es gibt aber viele Forschungsarbeiten, die darauf hindeuten, dass an der Set-Point-Theorie tatsächlich etwas dran ist.
- Alles in den Genen: Es gibt eine weitreichende Befürwortung dafür, dass Ihr Gewicht durch eine Kombination von Physiologie, Umwelt und Genen bestimmt wird. Tierversuche haben ergeben, dass es eine Art biologischen Einfluss auf Ihr Gewicht gibt.
- Probleme nach der Diät: Nach einer Diät fällt es vielen schwer, das erreichte Gewicht auch weiter zu halten. Es gibt sogar Schätzungen, dass circa 80 % der Leute, die mehr als 10 % Ihres Körperfettes verloren haben, das Gewicht wieder zunehmen.
- Hormongesteuert: Ghrelin ist das Hungerhormon und es nimmt nach dem Abnehmen zu. Ein hoher Testosteronspiegel wird hingegen mit Schlanksein in Verbindung gebracht. Stresshormone können auch zur Gewichtszunahme führen, was darauf hinweist, dass Hormone ein Faktor in Ihrem Set-Point-Gewicht sind.
Können Sie Ihr Set-Point-Gewicht ändern?
Der Name könnte Sie das zwar vermuten lassen, aber Ihr Gewicht ist nicht in Stein gemeißelt. Die Gene sind nur ein Teil des Ganzen, Physiologie und Umwelt sind hierbei auch sehr wichtig. Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre und Perimenopause können Ihren Set-Point im Laufe Ihres Lebens ändern. Zudem können Lebensstil-Faktoren hilfreich sein, um Einfluss auf Ihr Gewicht zu nehmen:
- Fett reduzieren: Den Fettanteil Ihres Körpers zu verringern ist ein guter erster Schritt, um nach und nach Ihr Set-Point-Gewicht zu reduzieren. Ein HIIT-Training eignet sich prima zum Fettabbau, hier geht es zum Artikel dazu.
- Muskelaufbau: Muskeln sind metabolisch aktives Gewebe und verbrennen Kalorien sogar dann, wenn Sie sich ausruhen! Das ist der beste Weg, um schlank zu bleiben.
- Viel Schlaf: Schlafstörungen können sich negativ auf Ihren Hormonhaushalt auswirken. Ein gesunder Schlafrhythmus ist somit unerlässlich, um Ihr Set-Point-Gewicht zu senken.
- Gesunde Ernährung: Was Sie essen, ist ein wichtiger Faktor in Ihrer Set-Point-Gleichung. Es gibt Studien, die besagen, dass ein Ernährungsplan mit wenig Fett und vielen Kohlenhydraten die beste Wahl dafür ist.
Ein hohes Set-Point-Gewicht heißt nicht, dass das Ihr biologisches Schicksal ist. Wenn Sie einen gesunden Lebensstil pflegen, dann ist es möglich für Sie ein Gewicht zu halten, mit dem Sie sich wohlfühlen.