5 (neue) Missverständnisse zum Thema Schlaf – ein Arzt klärt auf

Herzgesundheit
Gesundheits- artikel
16. März 2021

Wirkt sich Koffein wirklich auf den Schlaf aus? Was ist bei Schlaflosigkeit zu tun? Erfahren Sie die Wahrheit, aufgedeckt vom Schlafspezialisten Professor Dr. Escourrou

In unserer letzten Untersuchung der 5 weitverbreiteten Schlafmythen konnten wir einige Missverständnisse aufklären, aber es scheint noch mehr zu geben. Deshalb haben wir unseren Lieblingsschlafexperten gebeten, uns einmal wieder wachzurütteln.

Mythos Nr. 1 – Eine gute Serie auf dem Tablet am Abend hilft beim Einschlafen

FALSCH

Wahrscheinlich wissen Sie bereits, dass das von Mobiltelefonen und Tablets ausgestrahlte blaue Licht das Einschlafen verlangsamt und unser Gehirn zu intensiv stimuliert. Sicherlich haben Sie alle elektronischen Geräte aus Ihrem Zimmer verbannt, bis auf Ihren E-Book-Reader und Ihren Sonnenaufgangs-Simulationswecker. Aber blaues Licht ist nicht das Einzige, was unseren Schlaf stört. Das Licht und die Geräusche Ihres Tablets können Sie daran hindern, in den Tiefschlaf zu fallen, so dass Sie morgens vielleicht mit dem Gefühl aufwachen, sich nicht erholt zu haben.

Mythos Nr. 2 – Wenn Sie bei Schlaflosigkeit im Bett bleiben, werden Sie schließlich einschlafen und das Problem löst sich von allein

FALSCH

Eine der ersten nicht-medikamentösen Behandlungen für Schlaflosigkeit ist die Maßnahme der Bettzeitrestriktion, also die Einschränkung der im Bett verbrachten Zeit. Diese Methode zielt darauf ab, die Zeit, die man im Bett verbringt, so weit wie möglich an die tatsächliche Schlafzeit anzupassen, so dass das Gehirn Bett mit Schlaf assoziiert. Daher sollten Sie nicht im Bett bleiben, wenn Sie unter Schlaflosigkeit leiden. Im Gegenteil: Wenn Sie nach 20-30 Minuten nicht einschlafen können, stehen Sie auf. Gehen Sie einer sanften Aktivität wie Lesen oder Entspannen nach und kehren Sie erst ins Bett zurück, wenn Sie spüren, dass Sie schläfrig sind.

Mythos Nr. 3 – Koffein verhindert Schlaf

WAHR & FALSCH

Koffein hat eine stimulierende Wirkung auf den Körper. Es beeinflusst das Nervensystem auf der Ebene der Adenosinrezeptoren, einem Neurotransmitter, der sich im Gehirn ansammelt, wenn wir wach sind. Je mehr Adenosin wir haben, desto müder fühlen wir uns. Koffein verhindert die Bindung von Adenosin und verzögert so den Schlaf. Hinzu kommt, dass wir Koffein nicht alle gleich schnell abbauen und ausscheiden. Im Durchschnitt benötigt der Körper 4 bis 5 Stunden, um Koffein auszuscheiden, doch manche Menschen brauchen mehr als 12 Stunden, während andere es in ein paar Minuten ausscheiden.

Mythos Nr. 4 – Sie sollten ins Bett gehen, auch wenn Sie nicht müde sind

FALSCH

Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, dass Ihr Gehirn Ihr Bett als einen Ort zum Schlafen identifiziert. Ersparen Sie sich die Frustration, sich in Ihrem Bett hin und her zu wälzen, ohne einzuschlafen. Achten Sie stattdessen auf die Anzeichen, dass Sie schläfrig werden: Gähnen, schwere Augenlider, Kältegefühl oder Frösteln… damit Sie ins Bett gehen können, wenn es Zeit ist.

Mythos Nr. 5 – Wenn ich morgens nach einer durchgeschlafenen Nacht nicht ausgeruht bin, liegt das am Stress

RICHTIG & FALSCH

Stress kann die Qualität Ihres Schlafes beeinträchtigen. Wenn jedoch der Stress Ihr Leben so sehr beherrscht, dass er Ihre Nächte beeinträchtigt, empfehlen wir Ihnen, einen Arzt aufzusuchen und Maßnahmen zu ergreifen, um den Stress zu reduzieren. Darüber hinaus gibt es viele andere häufige Schlafstörungen, die einen tiefen Schlaf verhindern und Ihre Nächte weniger erholsam machen. Eines der Hauptsymptome der Schlafapnoe ist zum Beispiel, dass Sie sich selbst nach einer guten Nachtruhe müde fühlen.

Wenn Sie glauben, dass Sie an Schlafapnoe leiden, zögern Sie nicht, den Stop-Bang-Test mit Withings auszufüllen oder mögliche Atmungsstörungen mit Sleep Analyzer oder ScanWatch zu beobachten und die Ergebnisse dann Ihrem Arzt zu zeigen.