Die Geschichte des Stethoskops

Herzgesundheit
Gesundheits- artikel
8. Februar 2019

Jeder, der eine Arztpraxis als Patient von Innen gesehen hat, wurde höchstwahrscheinlich schon einmal vom Arzt mit einem Stethoskop untersucht. Doch was ist eigentlich ein Stethoskop und wie funktioniert es?

Was ist ein Stethoskop?

Ist das Ihre Antwort?: „Das ist doch das Ding mit den zwei Hördingern, mit dem der Doktor das Herz abhört?“

Fast richtig! Tatsächlich wird ein Stethoskop zum Abhören des Herzens und der Atmung verwendet. Es können sogar  Darmgeräuschen (!) und der Blutfluss abgehört werden. Bei einem traditionellen akustischen Stethoskop nennt man das „Ding“, das auf die Brust gelegt wird, den Resonator. Die beiden anderen Dinger sind die am Gummischlauch befestigten Ohrstücke. Tatsächlich ist unser neues BPM Core nicht nur ein normales Blutdruckmessgerät. Es verfügt außerdem über ein integriertes digitales Stethoskop sowie eine EKG-Funktion.

Das Wort „Stethoskop“ kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Begriffen „stēthos“ für „Brust“ und „skopein“ für „betrachten“ zusammen. Sicher, es ist kein Sphygmomanometer, was mit Abstand die beste Bezeichnung aller Zeiten ist, aber damit können wir leben. (Wo wir gerade davon sprechen: Lesen Sie unbedingt unseren Post über die Geschichte des Blutdruckmessgeräts, in dem auch Wonder Woman eine Rolle spielt.)

Wer hat’s erfunden?

Zunächst etwas Kontext: Bevor das Ding mit den zwei Ohrdingern erfunden wurde, hörten Ärzte sich den Herzschlag von Patienten üblicherweise an, indem sie ihr Ohr direkt auf die Brust des Patienten legten. Offensichtlich war dies angesichts der fehlenden Tonverstärkung nicht unbedingt die präziseste Methode, um Informationen über den Patienten zu erhalten. Ganz zu schweigen davon, dass es auch etwas unangenehm war.

 Monoaural Holzstethoskop über sciencemuseum.org.uk
Monoaural Holzstethoskop über sciencemuseum.org.uk

Und hier kommt René Théophile Hyacinthe Laënnec ins Spiel, der 1816 im Hôpital Necker-Enfants malades Krankenhaus in Paris das Stethoskop erfand. Laut einem Bericht kam er auf die Idee, als er Schulkinder sah, die mit hohlen Stöcken spielten. Er erkannte, dass der Klang des Kratzens an einem Ende bis zum anderen Ende des Stocks verstärkt wurde. Bei der Untersuchung einer Patientin war es ihm — wie vielen seiner Kollegen zu der Zeit — unangenehm, sein Ohr auf die Brust der Dame zu pressen, um ihr Herz abzuhören. Also rollte er ein Stück Papier zusammen, platzierte ein Ende auf ihrer Brust – et voilà! Das erste Stethoskop war geboren. Später tauschte Laënnec, der auch Flöte spielte, das aufgerollte Stück Papier gegen ein hohles Holzrohr aus drei auseinandernehmbaren Teilen ein. Eine großartige Erfindung. Mit einem gravierenden Nachteil: Das Gerät war monaural. Er konnte also immer nur mit einem Ohr zuhören.

Doch es gab Verbesserungen, oder?

Klar! 1851 schuf der irische Arzt Arthur Leared eine binaurale Version, die Ärzten das Abhören ihrer Patienten mit beiden Ohren erlaubte. Allerdings bestand weiterhin Verbesserungspotenzial für die von Leared verwendeten Materialien: Die Version, die 1851 bei der Great Exhibition in London gezeigt wurde, bestand aus Hartplastik. Kurze Zeit später erfand ein Arzt namens George Cammann eine kommerziell brauchbare Variante mit Ohrstücken aus Elfenbein und einem Metallrohr, das mit einem Scharniergelenk und einem elastischen Band verbunden war. Interessanterweise ließ Cammann seine Erfindung nie patentieren, denn er wollte sie allen Ärzten zur Verfügung stellen.

Bis zum 20. Jahrhundert gab es weitere kleine Verbesserungen. Eine Version aus den 1940er Jahren verfügte über eine Seite für das Atmungssystem und eine für das Herz-Kreislauf-System. In den 1960ern erfand David Littmann, Professor an der Harvard Medical School, ein leichteres Stethoskop mit besserem Klangergebnis. Und in den 1970er Jahren kamen elektronische Stethoskope auf. Allerdings war ihre Klangqualität häufig beschränkt, da sie tendenziell nur die mittleren und nicht die niedrigen oder hohen Frequenzen verstärkten. In jüngerer Zeit nutzte Dr. Tarek Loubani ein Littmann-Stethoskop als Grundlage für ein kostengünstiges Open-Source-Stethoskop aus dem 3D-Drucker, das an Orten eingesetzt werden kann, an denen die Versorgung mit medizinischen Geräten nicht gut ist.

Und das bringt uns zu …

Sie haben vielleicht schon die herausragenden Berichte über unsere preisgekrönte neue Innovation, BPM Core, gesehen. Falls nicht, dann ist hier die Kurzfassung: Es handelt sich dabei um unser neues intelligentes Blutdruckmessgerät mit integriertem digitalem Stethoskop und Elektrokardiogramm (EKG). So können Sie ganz einfach zuhause Messungen durchführen und die Ergebnisse über die Health Mate App an Ihren Arzt übermitteln. (Und Papier brauchen Sie auch nicht mehr aufzurollen.) Mit dem digitalen Stethoskop können Sie potenzielle Herzklappenerkrankungen (VHD) erkennen, die asymptomatisch sein und zu Herzversagen führen können.

Um Probleme mit den Herzklappen zu erkennen, verwendet das Gerät ein digitales Stethoskop und einen Analysealgorithmus, der in Zusammenarbeit mit dem Hôpital Européen Georges-Pompidou Krankenhaus in Paris kalibriert wurde. Der Sensor befindet sich bei der Blutdruckmessung seitlich an Ihrer Brust und hört innerhalb von 20 Sekunden Ihr Herz ab und bewertet seine Leistung. Das ist doch großartig, oder?

Wir hoffen, Ihnen hat diese kleine Reise in die Vergangenheit spannende Erkenntnisse gebracht. Genauso wie die kleine Vorschau auf unser aktuellstes, unglaublich fantastisches, vernetztes Gerät für Ihre Gesundheit.