Warum Sie Ihren Blutdruck verfolgen sollten

Herzgesundheit
7. September 2021

Wussten Sie, dass Bluthochdruck (auch Hypertonie) eine der häufigsten chronischen Erkrankungen ist? Und wussten Sie auch, dass er dennoch nur selten diagnostiziert wird? Erfahren Sie hier, wie regelmäßiges Blutdruckmessen Zuhause Ihnen dabei helfen kann, Ihre Gesundheit zu erhalten.

Was ist Hypertonie?

Hypertonie ist definiert als übermässiger Anstieg des Blutdruck an den Arterienwänden. In den meisten Fällen gibt es dafür keine konkrete Ursache. Diese Form der Hypertonie wird als “Primäre Hypertonie” bezeichnet. In 10% der Fälle liegt die Ursache der dann “Sekundäre Hypertonie” genannten Erkrankung in einer Nierenerkrankung. Nur selten ist die Hypertonie genetisch bedingt. Unabhängig von der Ursache für den Bluthochdruck, gibt es eine Reihe von Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen. Dazu zählen Alter, Übergewicht, Mangel an Bewegung, oder salz- oder fettreiche Ernährung.
 

Hypertonie ist die häufigste chronische Erkrankung weltweit.

Warum soll ich meinen Blutdruck regelmäßig messen?

Hypertonie tritt oft symptomlos auf, und wird deshalb auch als “unsichtbare” Krankheit bezeichnet. Viele Menschen wissen oft gar nicht, dass Sie von Bluthochdruck betroffen sind. Das regelmäßige Messen Ihres Blutdrucks Zuhause ist daher ein unverzichtbares Mittel zur Früherkennung von Hypertonie und zur Prävention von Folgeerkrankungen.
 

Es ist dennoch wichtig, auch auf Symptome zu achten. Hypertonie äußert sich in manchen Fällen mit den folgenden Anzeichen: anhaltende oder starke Kopfschmerzen direkt nach dem Aufwachen, Schwindel, verschwommene Sicht, Herzklopfen, vermehrtes Schwitzen oder gar Nasenbluten.
 

Auch die Europäische Gesellschaft für Hypertonie bestätigt die Bedeutung der regelmäßigen Blutdruckmessung Zuhause im Vergleich zur punktuellen Messung in der Arztpraxis. Der Blutdruck verändert sich im Tagesverlauf und je nach Aktivitätslevel. Das bedeutet, dass mehrere Messungen am Tag eher einen verlässlichen und aussagekräftigen Durchschnittswert ergeben, als ein Einzelwert. Sollten Sie jedoch unter Arrhythmien leiden, ist es anzuraten, die Messung von professionellem Gesundheitspersonal vornehmen zu lassen.
 

Wissenschaftliche Studien haben außerdem ergeben, dass der arterielle Blutdruck höher ist, wenn die Messung von Gesundheitspersonal vorgenommen wird. Dieses Phänomen ist unter dem Namen “ Weißkittel-Effekt ” bekannt. Ein Gesundheitsrisiko stellt dieses Phänomen an sich nicht dar, es kann jedoch zu Fehldiagnosen von und einer falschen oder zu hohen Dosierung von Bluthochdruck-Medikamenten führen.

Im Gegensatz dazu, wenn Ihr Blutdruck Zuhause höher ist als in der Arztpraxis, wird von einer “maskierten Hypertonie” gesprochen. Anders als beim “Weißkittel-Effekt” kann eine solche Situation ein tatsächliches Gesundheitsrisiko darstellen. Falls Sie fürchten, dass diese Beschreibung auf Ihre Messwerte zutrifft, sollten Sie dies jedenfalls mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zur Sprache bringen.
 

Blutdruckwerte tendieren generell eher dazu, in der Arztpraxis höher zu sein, deshalb gibt es sogar zwei unterschiedliche “Normalwerte” für den Blutdruck. Zuhause sollte Ihr Blutdruck durchschnittlich unter 135/85 mmHg liegen, während der Durchschnittswert in der Arztpraxis oder in der Klinik unter 140/90 mmHg bleiben sollte.
 

Ein smartes Blutdruckmessgerät kann Ihnen dabei helfen, Ihren Blutdruck jederzeit exakt zu messen und auch die Werte im Zeitverlauf zu betrachten. Damit ist es Ihnen möglich, die Entstehung von Hypertonie oder den Effekt von Medikamenten oder Änderungen im Lebensstil zu erkennen. Sollten Sie unter dem Weißkittel-Effekt leiden, können Sie mit einem solchen Blutdruckmessgerät Ihre Werte exakter messen und verfolgen.
 

Ob Sie nun hohen Blutdruck haben, oder einfach Ihre Werte im Blick haben möchten: regelmäßiges Messen Zuhause hat viele Vorteile.

Referenzen:

  • “Site de l’Institut national de la santé et de la recherche médicale (Inserm).”
  • “2013 ESH/ESC Guidelines for the management of arterial hypertension: The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Hypertension (ESH) and of the European Society of Cardiology (ESC).”
  •  “Ambulatory blood pressure in normotensive and hypertensive subjects: results from an international database.”
  • “Masked hypertension: a systematic review.”